Auch selbstgemachte Masken können in der jetzigen Lage sinnvoll sein: Menschen, auch ohne Symptome, können vorsorglich eine solche tragen und damit vermeiden, dass sich andere bei ihnen anstecken, etwa beim Einkaufen durch Niesen oder Husten. Auch ohne Nähmaschine lassen sich übrigens solche Masken herstellen.
Schon vor Jahren hat die Bundesregierung hypothetisch untersuchen lassen, was eine Pandemie für die Bevölkerung und die Wirtschaft bedeuten könnte, berichtet die Welt. Das Erschreckende an dem Szenario ist: Es beschreibt sehr präzise die aktuellen Vorkommnisse. Anders als es in rechten Netzwerken momentan im Umlauf ist, handelt es sich dabei aber nicht um einen „Geheimplan“, sondern einen öffentlich zugänglichen Bericht für den Bundestag, veröffentlicht auf der Seite des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), wie hier das Recherchekollektiv Correctiv zeigt.
Das Thema Corona bewegt die Menschen. Einige nutzen die aktuelle Lage aber auch um Falschmeldungen, wissentlich oder unwissentlich, weiterzuverbreiten. Der Faktencheck von Correctiv geht dem nach und stellt auf seiner Seite ebensolche Falschmeldungen aus dem Internet und den sozialen Netzwerken richtig.
Ältere Menschen und Senioren gehören zu den besonders exponierten Risikogruppen für Covid19. Wenn sich in Pflegeheimen der Virus ausbreitet, kann der dort schnell um sich greifen, wie etwa der Fall eines Seniorenheimes in Wolfsburg zeigt. Der RBB schaute sich diese Woche die Lage vor Ort in einem Berliner Pflegeheim an. Der dort interviewte Bewohner des Heimes ist optimistisch und dankt seinen Pflegerinnen, die sich bei der Arbeit selbst „in Gefahr brächten“.
Er hat Recht, denn: In vielen Pflege- und Altenheimen fehlen derzeit etwa Atemschutzmasken. Das macht die Arbeit für Pfleger und Bewohner besonders gefährlich – denn gerade sie stehen in engem körperlichem Kontakt. Experten und Betroffene fordern deshalb von der Politik, sich verstärkt für eine angemessene Ausstattung in der Altenpflege zu kümmern.
Manchem Politiker schwebt ein Ausgangsverbot für Ältere und chronisch Kranke vor („Cocooning“), während für die Jüngeren die Auflagen gelockert werden. Doch so einfach ist das nicht. Der Tagesspiegel weiß: Es sind nicht nur psychische Folgeerkrankungen wie Depressionen zu befürchten. Allein schon das Verpassen von Vorsorgeuntersuchungen und ärztlicher Betreuung von älteren Menschen könnten dazu führen, dass es häufiger zu anderen Erkrankungen und somit auch Todesfällen kommt – etwa, wenn ein Schlaganfallpatient medikamentös nicht mehr korrekt eingestellt ist. Eine Alternative, so der Virologe Christian Drosten, könnte viel mehr ein bevorzugtes Testen dieser Risikogruppen sein. So könnten Infektionen frühzeitig erkannt und die Behandlung ohne Verzögerung einsetzen. Das erhöht die Genesungschancen.
In Deutschland gibt es rund 17,5 Millionen Menschen, die 65 Jahre oder älter sind (21 Prozent an der Gesamtbevölkerung in Deutschland). „Knapp 18 Millionen Menschen kann man nicht kasernieren, ohne Kontakt zu Jüngeren zu haben. Das funktioniert am Ende überhaupt nicht. Ich glaube auch, dass die älteren Leute ab 60 aufwärts von der Gesellschaft gebraucht werden“, sagt etwa die Oppositionspolitikerin Renate Künast (Grüne) und widerspricht damit ihrem Parteikollegen, dem Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer, der eine Abschottung der Älteren gefordert hat.
Momentan wird über eine freiwillige Corona-App debattiert, an der das Robert-Koch-Institut und das Fraunhofer-Institut arbeiten. ZDF heute.de berichtet, wie diese App aussehen könnte. Selbst die datensensiblen Experten von Netzpolitik.org meinen, dass eine schnelle und effiziente Kontaktnachverfolgung möglich sei, ohne in einem zentralen Datenbestand eine riesige Menge sensibler Daten zu sammeln.
Als einer der wenigen Staatschefs weltweit leugnete Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro die Gefahr durch Corona sehr lange. Das Ganze sei nur eine „Hysterie“, ein „Grippchen“, so der Politiker. Die EinwohnerInnen protestieren gegen ihren Präsidenten und sein Vorgehen, wie der ARD-Weltspiegel aus Brasilien berichtet. Auch US-Präsident Trump leugnete lange die verheerenden Auswirkungen des Virus. Der ZDF-Korrespondent kommentiert, wie sich Trump in den letzten Tagen korrigieren musste – auch angesichts der steigenden Todeszahlen in seinem Land.