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Hintergründe zur heute-show vom 26.10.2018

DHL-Paketwahnsinn

DHL-Paketwahnsinn
Quelle: ZDF/PA/Getty

Die Deutsche Post AG ist mit 500.000 Mitarbeitern eines der größten Logistikunternehmen weltweit – und durch den wachsenden Handel im Netz wächst auch der Umsatz der Post-Tochter DHL. Das führt dazu, dass in vielen der deutschen DHL-Delivery-Niederlassungen ein Mangel an Paketzustellern herrscht – auch wegen schlechter Arbeitsbedingungen bei den Zustellerfirmen, berichtet ZDFzoom in seiner aktuellen Dokumentation „Schuften bis zum Umfallen – DHL-Zusteller unter Druck“.

Die Deutsche Post hat im vergangenen Jahr einen operativen Gewinn von 3,74 Milliarden Euro gemacht und gerade verkündet, dass sie für Weihnachten einen neuen Paketrekord erwartet. Das Handelsblatt berichtet, dass sie dafür bundesweit 10.000 zusätzliche Kräfte einsetzen wollen.

Viele kennen das Problem – und jetzt traf es auch einen besonders prominenten Deutschen. In Berlin konnte ein Päckchen an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nicht ausgeliefert werden. Auf dem Zettel des Paketboten stand: Der Empfänger war nicht zu ermitteln. Das Beweisbild und dazu und die passende Glosse liefert der Chefredakteur vom Tagesspiegel, Lorenz Maroldt.

Was lustig klingt, hat einen ernsten Hintergrund. Denn viele Paket-Boten sind chronisch überlastet. Das Manager Magazin berichtet über die Paketbranche, die „seit Jahren dank des boomenden Online-Handels und der guten Wirtschaftslage wächst“. Die Verdi-Expertin Sigrun Rauch sagt: „Die Arbeitsbelastung ist hoch und die Bezahlung häufig zu niedrig – da ist es kein Wunder, dass Bewerber nicht Schlange stehen“. Sie moniert, dass GLS, DPD und Hermes auf Subunternehmer setzen – die Zusteller sind in deren Auftrag unterwegs, aber bei anderen Firmen angestellt.

Im Februar dieses Jahres klagte ein Fahrer einer tschechischen Spedition auf Zahlung der Differenz zum Mindestlohn. Die Spedition war Subunternehmer von DHL – und zahlte dem Fahrer offenbar nicht den Mindestlohn. Die Deutsche Verkehrszeitung berichtete über den Fall und den Ausgang: DHL hat wohl einem Vergleich zugestimmt und – so wird vermutet – eine fünfstellige Summe nachgezahlt.

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