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Deutscher Kleinkunstpreis 2023

Videolänge:
89 min
Datum:
05.03.2023
:
UT
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 05.03.2025

Die Preisträger*innen des Jahres 2023 sind:

Anny Hartmann in der Sparte Kabarett. Eine Künstlerin, die laut Jury mit einer klaren Haltung zu politisch und gesellschaftlich relevanten Themen begeistert und ihnen mit leichtfüßiger Bissigkeit auf den Grund geht. Mit brillantem Verstand und scharfer Zunge beweist die Schnelldenkerin und Schnellsprecherin, dass man schwer überblickbare polit-ökonomische Zusammenhänge auch sehr unterhaltsam darstellen kann. Politische Satire in Reinkultur.

Danger Dan in der Sparte Musik. Die Jury würdigt, dass er sich mit seinem Album „Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt“ in die Spitzengruppe der Songpoeten in deutscher Sprache gespielt habe. Seine Songs sind mal politisch, mal autobiografisch, mal bissig, mal humorvoll, immer aber perfekt getextet und am Klavier mit sparsamer Orchestrierung vorgetragen. Virtuos schafft Danger Dan den Wechsel zwischen Rap und Chanson und spielt sich damit in eine eigene Liga.

In der Sparte Kleinkunst wird mit Nikita Miller ein Künstler ausgezeichnet, der es laut Fach-Jury als klassischer Geschichtenerzähler in sehr modernem Gewand geschafft hat, für sich fast die Nische eines eigenen Genres zu schaffen. Seine Geschichten sind nicht nur Verpackung für lustige Pointen oder tiefergehende Botschaften. Bei ihm steht die Story selbst im Fokus. Seine Situationskomik, überraschenden Rückbezüge und skurrilen Höhepunkte - gewürzt mit viel Street Credibility - nehmen das Publikum mit auf eine Erzählreise, die niemand vorzeitig beenden möchte.

In der Kategorie Stand-Up-Comedy wird Carolin Kebekus ausgezeichnet. Die Jury sieht in ihr eine Künstlerin, die mit ihrem Stand-Up Programm „Pussy Nation“ ihr großartiges Talent und ihre Ausnahmestellung in der deutschen Comedy-Szene beweist. Sie begeistert durch ihre ansteckende Spiellaune, ihrem perfekten Timing und ihrem spitzen, aber umarmenden Humor. Ihre grandiose Bühnen-Comedy ist tiefgründig und mit Erkenntnisgewinn. Carolin Kebekus schafft darin mit klarer Haltung allerbeste Unterhaltung.

Den Förderpreis der Stadt Mainz erhält Luksan Wunder, ein Ensemble, das mit präziser Beobachtung und großer künstlerischer Bandbreite die Alltagswelt und ihre popkulturellen Auswüchse zerschlägt, um sie dann urkomisch wieder zusammenzusetzen. Ihr Repertoire reicht von absurden Stand-Ups und Sketchen, pointierten Parodien über Songs und musikalische Miniaturen bis zum Zusammenspiel von Bewegtbild und Performance vor Publikum. Die Adaption ihrer YouTube- und Social Media-Hits für die Bühne gibt nicht nur ihrer komischen Kunst, sondern auch der Kleinkunstbühne selbst neue Impulse.

Der Ehrenpreis des Landes Rheinland-Pfalz schließlich gehtan Jochen Malmsheimer & Frank Goosen mit Tresenlesen, ein Duo, das laut Jury die komische Literatur abwegiger Bauart in eine neue Dimension geführt hat. Ab 1992 haben Jochen Malmsheimer und Frank Goosen acht Jahre lang eine ganz eigene Art der in Rage gelesenen, satirischen Spontan-Komik entfaltet und sind auch nach ihrer 20 Jahre andauernden „Sommerpause“ unvergessen geblieben. 2020 gab es die digitale Reunion und seit 2022 sind sie wieder Live auf der Bühne und beweisen, dass ihre Improvisationspointen und sich in vulkanartig ausbrechende Raserei steigernde Vortragskunst nichts an Frische, Zeitgeist und Originalität verloren hat.

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