Dieser Kunde möchte einen Benziner kaufen. Seit der Abgasaffäre und drohenden Fahrverboten in Innenstädten ist der Verkauf von Dieselfahrzeugen in Deutschland deutlich zurückgegangen. Dafür kommen jetzt viele Kunden, die ihren Diesel verkaufen wollen.
Von den 116 Fahrzeugen die Akbaba im Bestand hat sind 39 mit Dieselantrieb. Aufgrund der Abgasaffäre sind solche Wagen zur Zeit sehr günstig zu kaufen, aber eben auch schlecht zu verkaufen. Zumindest in Deutschland. Deshalb veräußert der 31-jährige viele Diesel ins europäische Ausland.
Häufig schauen sich Akbaba und sein Geschäftspartner zusammen die Autos an die sie kaufen wollen. Auch hier handelt es sich um einen Diesel. Wie es damit in Deutschland weiter gehen wird, kommen großflächige Fahrverbote. Akbaba hofft auf die Politik.
Der elterliche KFZ- Werkstattbetrieb. Özkan Akbaba lernte hier Automobilkaufmann, für ihn eine notwendige Grundlage, um den Job als Gebrauchtwagenhändler zu machen. Dann gäbe es auch nicht so viele schwarze Schafe in der Branche – so seine Überzeugung.
Das tägliche Mittagessen bei den Akbabas. Neben dem normalen Geschäft sind der Abgasbetrug und seine Folgen immer wieder Thema. Einzuschätzen, in welche Richtung sich der Markt entwickeln wird, ist überlebenswichtig für Özkan Akbabas Firma. Wirklich wissen tut das am Ende aber niemand.
Neben den Autobauern trägt das Bundesverkehrsministerium die Schuld an der Abgaskrise, für Akbaba sind sie ihrer Kontrollpflicht nicht nachgegangen. Mit Spannung erwartet er nun den Ausgang der Bundestagswahl. Für ihn muss sich einiges ändern.
Stippvisite zum neuen Haus, noch arbeiten die Handwerker. Akbaba ist in Hannover geboren, hat einen deutschen und einen türkischen Pass. Seine Kunden und sein Umfeld sind überwiegend deutsch, doch wegen seines südländischen Aussehens wird er schon manchmal blöd angemacht, wie er sagt.
Irgendwie bestimmen Autos Akbabas Leben, der nächste Kunde kommt gleich – will sein Fahrzeug verkaufen, natürlich einen Diesel.
Ein Film von Oliver Deuker