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Das Imkern in der Stadt boomt

Ein Angebot von 3sat

Stadtimkern ist in. Also alles super? Nicht ganz. Die Anzahl Bienenstöcke übersteigt das vorhandene Nahrungsangebot. Es gibt zu viele Bienen für zu wenig Futterquellen.

Videolänge:
6 min
Datum:
20.05.2022
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 20.05.2027

Die Anzahl Bienenstöcke im urbanen Raum ist förmlich explodiert. Waren es 2012 noch 3139 Bienenstände in den 14 größten Schweizer Städten, sind es 2018 bereits 6370. Eine Verdopplung! Und der Trend hält an, nicht nur in der Schweiz, weltweit gibt es immer mehr Menschen, die Bienen in der Stadt halten.

Imkern in der Stadt – ja oder nein?

Im Moment kann jede und jeder, der will einen Bienenstock aufstellen. Dieser muss lediglich gemeldet werden. Eine Bewilligungspflicht gibt es nicht. Und auch eine Ausbildung zum Imker oder zur Imkerin ist nicht nötig.

Richtige Umsetzung

Die Artenvielfalt – nicht nur die der Bienen – ist weltweit bedroht, sich hierfür zu engagieren, ist in jedem Fall sinnvoll. Doch der gute Wille ist das eine, die richtige Umsetzung das andere. Das sich dabei einiges falsch machen lässt, zeigt sich ausgerechnet am Boom der Stadtimkerei – dem vermeintlichen Aushängeschild der Bienenhilfe.

Wildbienenförderung

Anstatt für immer mehr Honigbienen in den Städten zu sorgen, wäre es deutlich sinnvoller Wildbienenförderung zu betreiben. Gut geeignet sind sogenannte Wildbienengärten mit einem speziell auf die verschiedenen Wildbienenarten zugeschnitten Angebot an Blühpflanzen und Nistmöglichkeiten. Diese fehlen häufig inmitten der Betonwüste.

Konkurrenz zwischen Honigbiene und Wildbiene

Sowohl Honigbienen als auch Wildbienen ernähren sich von Nektar und Pollen. Doch die Übermacht an Honigbienen in vielen Städten führt zu Konkurrenz und Verdrängung.

Allein in einem Bienenstock leben bis zu 50.000 Honigbienen. Wildbienen dagegen sind Einzelgänger. Und anders als Honigbienen - weltweit gibt es so viele wie noch nie - stecken Wildbienen tatsächlich in der Krise. Allein von den insgesamt etwa 620 Arten in der Schweiz, gilt fast die Hälfte als bedroht.

Beitrag von Birte Fröhlich

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