Auf die Frage, warum Andy Warhol Mitte der 1970er Jahre plötzlich begann, seine Dackel Archie und Amos abzubilden, antwortete er: “Ich bin der Menschen müde geworden.“
Der Hund ist aus dem Leben des Menschen nicht wegzudenken – und ebenso wenig aus der Kunst. Die Meisterwerke aristokratischer Windhunde der italienischen Renaissance, verwöhnter Möpse des französischen Rokokos und blitzlichtheischender Künstler-Dackel der Moderne offenbaren einiges über die wechselvolle Geschichte des Menschen und seines besten Freundes: Im Altertum als Gottheit verehrt, später als Jäger, Wächter, Helfer, treuer Begleiter geschätzt - und schließlich vermenschlicht. Folge 2 der 3sat-Reihe "TierART" erzählt unterhaltsam und bildstark davon, wie der Hund mehr als jedes andere Tier jegliche Bedürfnisse der Menschen scheinbar befriedigt. Und dafür abgöttisch geliebt wird. Der US-amerikanische Fotograf William Wegman steckte seine "Weimaraner" - Hunde gar in Menschenkleidung und machte sie mit seiner ikonografischen Fotoreihe zu Super-Models und Mischwesen zwischen Hund- und Mensch.
Hunde in der modernen Kunst
Kam bei Johann Wolfgang von Goethe der Teufel noch in Pudel-Gestalt auf die Bühne, erscheint im 21. Jahrhundert des "Pudels Kern" der Mensch als das teuflischere Wesen. Der britische Künstler David Shrigley stellte einen ausgestopften Jack Russel ins Museum: Das possierliche Kerlchen hält ein Plakat in der Pfote und verkündet: "Ich bin tot!" Der Frankfurter Konzeptkünstlers Jochem Hendricks lässt unterdessen ein Dobermann-Pärchen einen Dackel und Pudel fressen und eine Meute präparierter Kampfhunde Angst und Schrecken verbreiten. Geht dieser Tage eine der ganz großen Liebesgeschichten vor die Hunde? Komiker und Kunstliebhaber Aurel Mertz präsentiert einen Film mit… nun ja, Biss!
TierART - Kunst, Tier und Mensch
Tiere – Menschen – Kunst. Darum geht es in der 3sat-Sommerreihe "TierART". In fünf Folgen erkundet der Comedian Aurel Mertz die Darstellung von Tieren und ihre wechselhafte Beziehung zum Menschen.
Ob Hund, Katze, Pferd, Vogel oder Spinne - Tiere haben Künstler*innen weltweit schon immer interessiert und fasziniert, sie sind seit Menschengedenken Thema in der Bildenden Kunst. Und in ihrer Darstellung lernt man immer auch etwas über die, die sie abbildeten: die Menschen.
Angefangen von den ersten Höhlenmalereien über die Darstellung gefährlicher Bestien im Mittelalter, und klassische so genannte "Tierstücke" im 17. Jahrhundert bis hin zu surrealistischen Tierbildern des 20. Jahrhunderts und zeitgenössischen Werken von heute – die Kunst ist voll von Tierdarstellungen. Und oft gilt dabei, was schon bei Moby Dick zu lesen ist: "Es gibt keine Torheit der Tiere auf Erden, welche der Irrsinn der Menschen nicht unendlich übertrifft". In der Reihe "TierART" geht der Comedian und Tierliebhaber Aurel Mertz dieser inspirierenden Auseinandersetzung zwischen dem überheblichsten und schrecklichsten aller Tiere, dem Homo Sapiens, und der ihn umgebenen Spezies auf den Grund. Forensiker und Riesenkakerlaken-Fan Marc Benecke wirft einen sezierend genauen Blick auf die dargestellten Tierarten. So manches Kunstwerk wird dabei zum gemalten Krimi. Jede Folge widmet sich einem Tier, das die Fantasie der Menschen besonders beflügelt hat.