Noch hatte kaum jemand ein nicht in Europa beheimatetes Tier in echt gesehen, doch in den fürstlichen Menagerien des 17. und 18 Jahrhunderts wurden die dort gehaltenen, wilden Tiere zusammen mit domestizierten Gattungen auf riesigen Leinwänden verewigt, wie zum Beispiel auf dem Großen Kasseler Tierbild: idealisiert, in friedlicher Koexistenz miteinander. Erst mit Gründung der ersten Zoos im 19. Jahrhundert wurden die so genannten "Exoten" für jedermann zugänglich. Auf den berühmten Tierbuden-Bildern von Paul Friedrich Meyerheim prallen plötzlich Elefanten, Krokodile und gaffende Menschen aufeinander. Die Faszination wächst – europäischer Mensch und fremdländisches Tier rücken enger zusammen. Die Bezeichnung "exotisch" setzte sich in den Künsten für die Darstellung am Fremden und Ungewöhnlichen durch. Bisher ist der Begriff, der den eurozentristischen Blick der Kolonialzeit spiegelt, nicht wirklich ersetzt worden.
Dali, Richter, Kahlo sie alle malten "Exoten"
Die 4. Folge der 3sat-Reihe "TierART" erzählt unterhaltsam-anekdotisch von der Auseinandersetzung der Kunst mit ein paar ihrer wichtigsten und schönsten "Exoten": Von Tomás Saracenos überdimensionalen, begehbaren Spinnennetzen über das berüchtigte Tiger-Bild eines Gerhard Richter bis hin zum kolonialistischen Blick erster Raubkatzen-Foto-Kunst in Ostafrika des 19 Jahrhunderts. Salvador Dalís surrealistisch-deformierte "Les Éléphants" und Albrecht Dürers "Rhinozeros" gehören zu den "exotischen" Tieren der Kunstgeschichte ebenso wie der Affe. Letzterer nicht nur als Begleiter des Menschen wie in Frida Kahlos "Selbstporträt mit Affe", sondern sogar selbst als Künstler von Werken, die man teuer erstehen kann.
Der Maler Philip Emde stellt seinen großformatigen Tier-Bildern gesammelte Steiff-Tiere - meist Affen - gegenüber. Wir durften ihn für diesen Film bei seiner Arbeit begleiten. Auch die Choreographen* innen des El Cuco Projects tauchen tief ein ins Tier – im wahrsten Sinne des Wortes: Sie performen mit extrem echt aussehenden Echsen-, Tiger- oder Fledermaus-Masken auf der Bühne.
Einmal mehr will Comedian Aurel Mertz das Verhältnis von Mensch und Tier ergründen und erliegt in dieser Folge dem Charme des Exotischen, Fremden und Wilden.
TierART - Kunst, Tier und Mensch
Tiere – Menschen – Kunst. Darum geht es in der 3sat-Sommerreihe "TierART". In fünf Folgen erkundet der Comedian Aurel Mertz die Darstellung von Tieren und ihre wechselhafte Beziehung zum Menschen.
Ob Hund, Katze, Pferd, Vogel oder Spinne - Tiere haben Künstler*innen weltweit schon immer interessiert und fasziniert, sie sind seit Menschengedenken Thema in der Bildenden Kunst. Und in ihrer Darstellung lernt man immer auch etwas über die, die sie abbildeten: die Menschen.
Angefangen von den ersten Höhlenmalereien über die Darstellung gefährlicher Bestien im Mittelalter, und klassische so genannte "Tierstücke" im 17. Jahrhundert bis hin zu surrealistischen Tierbildern des 20. Jahrhunderts und zeitgenössischen Werken von heute – die Kunst ist voll von Tierdarstellungen. Und oft gilt dabei, was schon bei Moby Dick zu lesen ist: "Es gibt keine Torheit der Tiere auf Erden, welche der Irrsinn der Menschen nicht unendlich übertrifft". In der Reihe "TierART" geht der Comedian und Tierliebhaber Aurel Mertz dieser inspirierenden Auseinandersetzung zwischen dem überheblichsten und schrecklichsten aller Tiere, dem Homo Sapiens, und der ihn umgebenen Spezies auf den Grund. Forensiker und Riesenkakerlaken-Fan Marc Benecke wirft einen sezierend genauen Blick auf die dargestellten Tierarten. So manches Kunstwerk wird dabei zum gemalten Krimi. Jede Folge widmet sich einem Tier, das die Fantasie der Menschen besonders beflügelt hat.
Tiere – Menschen – Kunst. Darum geht es in der 3sat-Sommerreihe "TierART". In fünf Folgen erkundet der Comedian Aurel Mertz die Darstellung von Tieren und ihre wechselhafte Beziehung zum Menschen.
Ob Hund, Katze, Pferd, Vogel oder Spinne - Tiere haben Künstler*innen weltweit schon immer interessiert und fasziniert, sie sind seit Menschengedenken Thema in der Bildenden Kunst. Und in ihrer Darstellung lernt man immer auch etwas über die, die sie abbildeten: die Menschen.
Angefangen von den ersten Höhlenmalereien über die Darstellung gefährlicher Bestien im Mittelalter, und klassische so genannte "Tierstücke" im 17. Jahrhundert bis hin zu surrealistischen Tierbildern des 20. Jahrhunderts und zeitgenössischen Werken von heute – die Kunst ist voll von Tierdarstellungen. Und oft gilt dabei, was schon bei Moby Dick zu lesen ist: "Es gibt keine Torheit der Tiere auf Erden, welche der Irrsinn der Menschen nicht unendlich übertrifft". In der Reihe "TierART" geht der Comedian und Tierliebhaber Aurel Mertz dieser inspirierenden Auseinandersetzung zwischen dem überheblichsten und schrecklichsten aller Tiere, dem Homo Sapiens, und der ihn umgebenen Spezies auf den Grund. Forensiker und Riesenkakerlaken-Fan Marc Benecke wirft einen sezierend genauen Blick auf die dargestellten Tierarten. So manches Kunstwerk wird dabei zum gemalten Krimi. Jede Folge widmet sich einem Tier, das die Fantasie der Menschen besonders beflügelt hat.