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Ingmar Bergman – Herr der Dämonen

Standbild: Ingmar Bergman - Herr der Dämonen
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Unvergessliche Gesichter und Blicke, stolze, verletzliche Frauenfiguren und an sich selbst leidende Männer – das zeichnet Ingmar Bergmans Film aus. Er war besessen von seiner Arbeit, ein Perfektionist mit unendlichem Schöpfungsdrang.

Datum:
29.09.2020
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar

Der Theater- und Filmregisseur Ingmar Bergman hat das Kino nicht nur einer Generation entscheidend geprägt. 2018 wäre der bedeutendste schwedische Künstler des 20. Jahrhunderts 100 Jahre alt geworden.

Nach seinem Studium in Stockholm arbeitet er ab 1944 als Film- und Theaterregisseur. Er ist Schwedens jüngster Theaterchef und später Intendant des Königlichen Schauspielhauses in Stockholm. Der internationale Durchbruch gelingt ihm 1957 mit „Das siebente Siegel“. Stabile Beziehungen sind selten in Ingmar Bergmans Leben und meist von kurzer Dauer, das gilt für seine Frauen wie seine Kinder. Bergman ist fünfmal verheiratet und hat neun Kinder von sechs Frauen. Als Vater ist er abwesend, egoistisch und rücksichtlos. Er spürt diese Schuld immer und kann ihr doch nichts entgegnen als die Flucht in die Fantasie. „Ich war ständig geplagt von Begierde, Furcht, Angst und schlechtem Gewissen“, sagt Bergman über sich selbst. Nachts, wenn ihn seine Ängste wachhalten wandert er auf und ab, grübelt darüber nach, wie er Herr seiner Dämonen werden kann. Ein Stück weit gelingt ihm das mit seinen Filmen und Theaterinszenierungen. Darin interessieren ihn nicht Politik und Gesellschaft, sondern das Individuum. Er erschafft einsame Frauen- und Männerfiguren, deren Träume, Ängste und Triumphe existentielle Bedeutung haben, die sich selbst und andere zerstören, deren Schmerzen und Verzweiflung grenzenlos sind.

Ingmar Bergman begeistert Kritik und Publikum. Und doch: Eitelkeit und die Gier nach Ruhm waren Bergmans Sache nicht. „Unser kleines Leben ist umhüllt von Schlaf“, sagt Prospero in Shakespeare „Sturm“. Ingmar Bergman hat sein kleines Leben kompromisslos dem Theater und seinen Filmen gewidmet. Der schwedische Prospero lebte bis zu seinem Tod zurückgezogen auf der Insel Fårö.

„Ingmar Bergman – Herr der Dämonen“  lässt die wichtigsten Weggefährten und Freunde, wie die Schauspielerin Liv Ullmann zu Wort kommen. Corinna Harfouch, die in einer Adaption von „Herbstsonate“ 2015 im Deutschen Theater Berlin und im Schauspiel Stuttgart zu sehen war, ist eine große Verehrerin des Regisseurs und leiht dem Film als Sprecherin ihre Stimme. Ingmar Bergmans bedeutendsten Arbeiten im Kino und auf der Bühne werden in Ausschnitten gezeigt, denn der in Cannes als „Bester Regisseur aller Zeiten“ geehrte, ist nur über sein Werk zu begreifen. Ingmar Bergman - Eine Jahrhundertfigur.

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