Sie sind hier:

Wir hör'n uns, wenn ich tot bin!

Trauer und KI Film

von Bettina Wobst und Julia Winschewski

Mit Verstorbenen chatten, digitale Abbilder für die Ewigkeit erschaffen – neueste Trauertechnologie und KI sollen das möglich machen. Doch wie wirkt das auf die menschliche Seele?

Videolänge:
28 min
Datum:
22.10.2024
:
UT - AD - DGS
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 22.10.2029

"Trauer ist Liebe in ihrer wildesten Form", heißt es. Ein naher Mensch ist gegangen und hinterlässt eine große Lücke. "37°" begleitet erstmals in Deutschland zwei Frauen, Sarah und Diana, die die neuen Trauertechnologien ausprobieren wollen.

Trauer tut weh

Der Tod bringt einen endgültigen Abschied, der oft eine große Leere hinterlässt. Aber vielleicht könnte der Einsatz von künstlicher Intelligenz den Schmerz lindern? Moderne Trauertechnologien, sogenannte Grief-Tech, ermöglichen es zum Beispiel, ein konventionelles Video von sich selbst oder einen Chatbot eines Verstorbenen für die Ewigkeit zu erstellen. Aber was hat das für Auswirkungen – ethisch, rechtlich und vor allem für die menschliche Seele? "37°" begleitet erstmals in Deutschland zwei Frauen, Sarah (35) und Diana (35), die große Hoffnungen auf die neuen Möglichkeiten von KI setzen.

Sarah (35) kämpft sehr mit dem Verlust ihrer 17-jährigen Tochter Elina. Diese ist vor zwei Jahren Opfer eines Gewaltverbrechens geworden und litt seitdem unter einer starken posttraumatischen Belastungsstörung. Im Januar 2024 hat sich Elina das Leben genommen. Sarah kann das als Mutter kaum ertragen. Die Berufsschullehrerin ist arbeitsunfähig und besucht regelmäßig eine Psychotherapeutin. Halt geben ihr die zwei Söhne und Ehemann Tim. Doch Sarah setzt auch große Hoffnungen in die neuen Möglichkeiten von KI. "Ich weiß, dass ich Elina nicht zurückholen kann. Aber vielleicht kann eine KI sie so simulieren, dass ich dadurch die Worte sagen kann, die mir noch wichtig sind – und ich bekomme noch einmal eine Antwort von ihr? Ich konnte doch nie Abschied nehmen. Das stelle ich mir tröstlich vor."

Ein digitales "Ich" für die Tochter erschaffen?

Auch Diana (35) kennt durch den Tod ihres Vaters den tiefen Schmerz, den Trauer mit sich bringt. Deshalb will die alleinerziehende Mutter eine Conversational AI von sich erstellen: Ein digitales Video von sich selbst, mittels dessen sich ihre Tochter Ella (4) auch nach dem Tod von Diana mit ihrer Mutter unterhalten könnte. "Man weiß nie, wann man gehen muss. Aber warum soll man überhaupt Abschied nehmen? So muss meine Tochter vielleicht nicht den Schmerz ertragen, den ich fühlen musste", hofft Diana. 2021 ist ihr Vater an einem Gehirntumor gestorben. Diana bereut, nicht mehr Videoaufnahmen oder Fotos von ihm zu haben und denkt nun viel über ihren eigenen Tod nach. "Meiner Tochter trotzdem noch ein wenig Mama sein zu können, nie ganz weg zu sein, wie schön wäre das? Meine Werte, meinen Humor, meine Liebe für sie zu bewahren und sagen zu können: Wir hör'n uns, wenn ich tot bin! Das ist doch etwas Gutes!"

Neben Sarah und Diana befragt der Film auch ChatGPT zu Themen der menschlichen und virtuellen Trauerbegleitung. Es geht um positive oder negative Auswirkungen von KI auf den Abschiedsprozess und um ein potentielles Suchtpotenzial für trauernde Angehörige. Im Gegensatz zum amerikanischen oder asiatischen Markt gibt es in Deutschland noch sehr wenige Erfahrungen mit KI-Trauerangeboten. Diese Angebote testen Sarah und Diana. "37°" begleitet sie auf ihrem Weg in diesem Neuland.

Mehr zum Thema

Terra X Harald Lesch - ... und wie KI uns überwacht 

Künstliche Intelligenz, die unsere geheimsten Wünsche erkennt, die uns beschützt - und bewacht. Welche neuen Möglichkeiten tun sich auf? Und welche Gefahren?

Videolänge
Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Bewertet! Bewertung entfernt Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Embed-Code kopieren HTML-Code zum Einbetten des Videos in der Zwischenablage gespeichert.
Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen des ZDF.

Sie haben sich mit diesem Gerät ausgeloggt.

Sie haben sich von einem anderen Gerät aus ausgeloggt, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Ihr Account wurde gelöscht, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Um Sendungen mit einer Altersbeschränkung zu jeder Tageszeit anzuschauen, kannst du jetzt eine Altersprüfung durchführen. Dafür benötigst du dein Ausweisdokument.

Zur Altersprüfung

Du bist dabei, den Kinderbereich zu verlassen. Möchtest du das wirklich?

Wenn du den Kinderbereich verlässt, bewegst du dich mit dem Profil deiner Eltern in der ZDFmediathek.

Du wechselst in den Kinderbereich und bewegst dich mit deinem Kinderprofil weiter.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Entweder hast du einen Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert, oder deine Internetverbindung ist derzeit gestört. Falls du die Datenschutzeinstellungen sehen und bearbeiten möchtest, prüfe, ob ein Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus. So lange werden die standardmäßigen Einstellungen bei der Nutzung der ZDFmediathek verwendet. Dies bedeutet, das die Kategorien "Erforderlich" und "Erforderliche Erfolgsmessung" zugelassen sind. Weitere Details erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Möglicherweise hast du einen Ad/Script/CSS/Cookiebanner-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert. Falls du die Webseite ohne Einschränkungen nutzen möchtest, prüfe, ob ein Plugin oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus.