Diese Galeria Karstadt Kaufhof-Filialen schließen

    Insolvenz von Kaufhauskette:Diese Galeria-Filialen schließen

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    Welche Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof werden geschlossen, und wann? Der Insolvenzverwalter der angeschlagenen Warenhauskette gibt nun Antworten.

    27.04.2024, Berlin: Das Logo der Kaufhofkette Galeria Kaufhof steht gross am Ringcenter in Berlin Friedrichshain-Lichtenberg.
    Von den verbleibenden 92 Galeria-Filialen in Deutschland müssen nun weitere 16 schließen. Darunter sind unter anderem drei Standorte in Berlin und zwei Häuser in Regensburg.27.04.2024 | 1:56 min
    Der finanziell angeschlagene Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof schließt 16 seiner 92 Filialen zum 31. August dieses Jahres. Das gab Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus am Samstag bekannt.
    Besonders stark von Schließungen betroffen sind mit jeweils drei Häusern Berlin, Nordrhein-Westfalen und Bayern. Geschlossen wird demnach außerdem das Kaufhaus am Firmensitz in Essen.
    Diese Filialen werden schließen:
    Berlin
    • Ringcenter
    • Spandau
    • Tempelhof
    Nordrhein-Westfalen
    • Essen
    • Köln Breite Straße
    • Wesel
    Bayern
    • Augsburg
    • Regensburg Neupfarrplatz
    • Würzburg
    Weitere Städte
    • Chemnitz
    • Leonberg
    • Mainz
    • Mannheim
    • Oldenburg
    • Potsdam
    • Trier Fleischstraße
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    Im Fall der insolventen Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof gibt es Hoffnung. Das kanadische Unternehmen Hudson's Bay Company, das schonmal Eigentümer war, wurde vorgestellt.10.04.2024 | 1:43 min

    Insolvenzverwalter: Miethöhe spielte wichtige Rolle

    "Dort, wo uns mit den Vermietern ein wirtschaftlich vertretbares Ergebnis trotz größter Bemühungen aller Beteiligten und trotz der Unterstützung durch die Politik nicht zu erzielen war, können die betreffenden Häuser nicht fortgeführt werden", erklärte Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus.

    Wir haben für den Erhalt jeder einzelnen Filiale hart verhandelt.

    Stefan Denkhaus, Insolvenzverwalter

    Ausschlaggebend für die Entscheidungen sei die Aussicht auf zeitnahe Rentabilität gewesen, bei der die Miethöhe eine wichtige Rolle gespielt habe.
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    Mit der Pleite des Mutterkonzerns Signa stehen viele Galeria Karstadt Kaufhof-Filialen in Frage und so mitunter auch das Leben in Innenstädten. Einige Städte gehen neue Wege. 13.02.2024 | 3:13 min

    1.400 Arbeitsplätze werden abgebaut

    Von den rund 12.800 Menschen, die das Unternehmen beschäftigt, sollen 11.400 demnach ihren Job behalten. 1.400 werden gehen müssen. Nach Angaben von Galeria wurden mit dem Gesamtbetriebsrat am Freitag Interessenausgleich und Sozialplan geschlossen.
    "Wir werden alles tun, um unser Geschäft in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Dazu sehen wir nicht zuletzt durch unsere Umsatzentwicklung im laufenden Geschäftsjahr gute Voraussetzungen", sagte Galeria-Chef Olivier Van den Bossche. Der Sitz des Unternehmens soll von Essen in die Filiale Düsseldorf Shadowstraße umziehen.
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    In der Konzernzentrale in Essen wurde der neue Galeria-Investor vorgestellt.10.04.2024 | 1:08 min

    Scharfe Kritik von Verdi

    Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi kritisierte die erneuten Schließungspläne scharf. Das für den Handel zuständige Verdi-Bundesvorstandsmitglied Silke Zimmer sagte am Samstag in Berlin:

    Jeder Standort, der geschlossen wird, führt zu einer weiteren Verödung unserer Innenstädte.

    Silke Zimmer, Verdi-Bundesvorstandsmitglied

    "Das, was die Beschäftigten auszuhalten haben, geht weit über das Maß des Erträglichen hinaus", führte sie aus. Es entstehe wieder einmal der Eindruck, dass die Beschäftigten zum Spielball eines Mietpokers werden. Mit den Vermietern müsse über die oft überteuerten Mieten verhandelt werden.
    "Tausende Beschäftigte haben die letzten Jahre auf erhebliche Gehaltsbestandteile verzichtet, um den Konzern zu retten", sagte die Gewerkschafterin.

    Sie haben es verdient, endlich Sicherheit für ihren Arbeitsplatz zu erhalten.

    Silke Zimmer, Verdi-Bundesvorstandsmitglied

    Der neue Eigentümer müsse dafür in das Unternehmen investieren. Gemeinsam mit den Beschäftigten müsse ein tragfähiges Zukunftskonzept entwickelt werden. "Wer fortlaufend nur auf Kostensenkung durch Personalabbau und Filialschließungen setzt, senkt die Attraktivität der Warenhäuser für die Kundinnen und Kunden und damit auch die Attraktivität der Innenstädte", sagte Zimmer.
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    Insolvenzplan für Eigentümerwechsel soll bald vorgelegt werden

    Der Warenhauskonzern hatte Anfang Januar einen Insolvenzantrag gestellt. Es ist die dritte Insolvenz innerhalb von dreieinhalb Jahren. Als Grund für die schwierige Lage nannte Van den Bossche damals unter anderem die Insolvenzen der Signa-Gruppe des bisherigen Eigentümers René Benko.
    Seit Anfang April ist bekannt, dass ein Konsortium aus der US-Investmentgesellschaft NRDC und der Gesellschaft BB Kapital SA des Unternehmers Bernd Beetz die Kaufhauskette übernehmen will.
    Die zwischen Investoren und Galeria geschlossene Vereinbarung kommt jedoch nur zustande, wenn die Gläubiger zustimmen. Insolvenzverwalter Denkhaus will bis Ende April den Insolvenzplan für den Eigentümerwechsel vorlegen. Rechtskräftig ist der Plan erst, wenn die Gläubigerversammlung ihn am 28. Mai annimmt und dieser anschließend vom Gericht erneut bestätigt wird. Bis Ende Juli will Denkhaus das Unternehmen an die neuen Eigner übergeben.
    Quelle: dpa, Reuters

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