USA melden Schlag gegen russische Cyberspionage

    Nach zehn Jahren Ermittlungen:USA: Schlag gegen russische Cyberspionage

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    Bereits ein Jahrzehnt wurde ermittelt, Hunderte Systeme von Regierungen von Nato-Staaten seien betroffen. Nun ist den USA ist ein Schlag gegen russische Cyberspionage gelungen.

    Ein mann bedient eine beleuchtete tastatur eines laptops.
    Das FBI hat nach eigenen Angaben eine Hacking-Software russischer Cyber-Spione in den USA unschädlich gemacht. (Symbolbild)
    Quelle: dpa

    Das US-Justizministerium hat nach eigenen Angaben eine seit langem laufende russische Cyberspionage-Kampagne ausgehoben. Mit ihr seien sensible Informationen von Computernetzen in Dutzenden Ländern gestohlen worden, darunter den USA und anderen Nato-Mitgliedern, erklärte das Ministerium am Dienstag.
    Die Staatsanwaltschaft brachte die Spionageaktion in Verbindung mit einer Einheit des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB.

    Sensible Dokumente auch von anderen Nato-Staaten gestohlen

    Sie beschuldigte die Hacker, Dokumente von Hunderten Computersystemen von Regierungen von Nato-Mitgliedstaaten, einem über Russland berichtenden Journalisten einer US-Nachrichtenorganisation und anderen ausgewählten Zielen von Interesse für den Kreml gestohlen zu haben. Der stellvertretende Justizminister Matthew Olsen und Leiter der Division für Nationale Sicherheit des Ministeriums sagte:

    Seit 20 Jahren hat sich der FSB auf das Schadprogramm Snake gestützt, um Cyberspionage gegen die USA und unsere Verbündeten zu betreiben - das hört heute auf.

    Matthew Olsen, stellvertretender Justizminister

    Die Ziele der Spionageaktion wurden in Gerichtsunterlagen nicht namentlich genannt. US-Regierungsbeamte bezeichneten sie aber als "mit Folgen verbunden". Sensible Dokumente aus Nato-Staaten seien erfolgreich herausgeschleust worden, auch US-Regierungsbehörden und andere Einrichtungen in den USA seien ins Visier genommen worden.

    USA: Ermittlungen dauerten etwa ein Jahrzehnt an

    Die Hacker agierten laut Justizministerium aus einer FSB-Einrichtung im russischen Rjasan heraus. 'Turla', die mutmaßlich für das Schadprogramm verantwortliche FSB-Einheit, habe Snake zahlreiche Male überarbeitet und verfeinert, um es weiter nutzen zu können. Nach US-Angaben wurde seit etwa einem Jahrzehnt zu Snake ermittelt.
    Mithilfe des Vollstreckungsbefehls eines Bundesrichters in Brooklyn sei in den vergangenen Tagen eine High-Tech-Operation ausgeführt worden, die dazu führte, dass sich das Schadprogramm selbst zerstörte. Bundesbeamte äußerten sich zuversichtlich, dass es dem FSB nicht gelingen werde, Snake erneut einzusetzen.
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