CDU-Chef Merz im ZDF: "Wir führen keine Koalitionsdebatten"

    CDU-Chef im ZDF:Merz: "Wir führen keine Koalitionsdebatten"

    Dominik Rzepka
    von Dominik Rzepka
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    CDU-Chef Merz will nicht über eine mögliche Koalition mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht diskutieren. Darüber werde nicht vor den Wahlen geredet, sagt Merz im ZDF.

    Friedrich Merz
    Sehen Sie hier das ZDF-Interview mit CDU-Chef Friedrich Merz.05.05.2024 | 5:00 min
    Trotz wachsender Umfragewerte des Bündnis Sahra Wagenknecht in ostdeutschen Ländern wie Thüringen weist CDU-Chef Friedrich Merz Spekulationen über eine mögliche Zusammenarbeit mit der neu gegründeten Partei zurück. In der ZDF-Sendung "Berlin direkt" sagt Merz:

    Wir führen keine Koalitionsdebatten, nicht in der Partei und auch nicht in der Öffentlichkeit.

    Friedrich Merz, CDU

    Die CDU messe sich nicht mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht. Dessen Ergebnis gehe vor allem zu Lasten der AfD und der Linkspartei. Die CDU kämpfe um die politische Mitte. Er mache sich zwar Gedanken, verzage aber nicht, so Merz.
    Logo der CDU
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    Merz gegen Koalition mit Linkspartei

    Der CDU-Chef weist in dem Interview auch einen Vorstoß des schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Daniel Günther (CDU) zurück. Dieser hatte eine Öffnung der CDU zur Linkspartei im Osten ins Gespräch gebracht.
    Merz widerspricht: "Wir haben Parteitagsbeschlüsse - sowohl, was die AfD betrifft und die sind nun allemal richtig und notwendig, wir das in den letzten Wochen gesehen haben, was in dieser Partei los ist. Das gilt auch für die Linkspartei. Diese Parteitagsbeschlüsse gelten."
    CDU-im-Osten
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    Schlagabtausch zwischen Merz und Günther

    Günther hatte auf Bundesebene außerdem eine Koalition von CDU und Grünen nach der nächsten Bundestagswahl empfohlen. Seine Partei müsse wieder Wähler erreichen, die Angela Merkel während ihrer Kanzlerschaft erreicht habe.
    Auf die Frage, ob diese Aussage nicht eine ziemliche Kampfansage von Günther in seine Richtung sei, sagte Merz:

    Das habe ich so nicht empfunden.

    Friedrich Merz, CDU

    Das sei eine Diskussion, die "wir natürlich alle gemeinsam führen", so Merz. "Wir ringen um Mehrheiten und wir versuchen, ein Wählerpotential zu erreichen und auszuschöpfen, das grundsätzlich sich vorstellen kann, die CDU und in Bayern CSU zu wählen."
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    Merz will am Montag wiedergewählt werden

    Der Vorsitzende der Jungen Union Kritik hatte Kritik an Günther geübt und ihn als rückwärtsgewandt kritisiert. Solche Diskussionen seien aber nichts Ungewöhnliches, so Merz.

    Es hat vor Parteitagen immer mal solche Äußerungen gegeben.

    Friedrich Merz, CDU

    Die Diskussion habe bei den Gremiensitzungen der Partei keine Rolle gespielt. Man gehe "mit großer Geschlossenheit" in den Parteitag.
    Die CDU hält ab morgen einen dreitägigen Parteitag in Berlin ab. Auf dem Programm steht am Montagnachmittag die Wahl des Vorsitzenden. Mit Spannung wird erwartet, mit welchem Ergebnis Merz wiedergewählt wird.
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