Laut der Weltgesundheitsorganisation hat sich die Zahl der Menschen mit starkem Übergewicht in den letzten 30 Jahren mehr als verdoppelt. Doch wie beeinflusst die Psyche unseren Appetit und unser Hungergefühl? Biologin Jasmina Neudecker macht sich auf Spurensuche, um herauszufinden was noch hinter unserem Hunger steckt und was uns gegen Emotionales Essen hilft.
Dabei lernt sie Tanja Marfo, Influencerin und Model, kennen. Sie kennt diesen ständigen Konflikt mit dem eigenen Hunger. Seit ihrer Kindheit hat das Verlangen nach Essen ihr Leben bestimmt. Tanja geriet in eine Spirale aus Essattacken und Selbsthass. Tanja Marfo hat eine Magenverkleinerung geholfen, sich auch mit der psychischen Seite ihres Körpergewichts auseinanderzusetzen und der Frage: „Wer bin ich unabhängig von meinem zu viel Essen?“
Schokolade als Belohnung – darf man das?
Für die Ernährungspsychologin Prof. Katja Kröller von der Hochschule Anhalt ist Tanjas Geschichte kein Einzelfall. Jasmina erfährt von ihr, dass der Anteil der Psyche an unserem Hungergefühl sehr viel größer ist, als wir annehmen. Das beginnt, wie bei Tanja, oft schon in der Kindheit: die Schokolade als Belohnung, ein Eis als Trost - Essen ist oft emotional besetzt und dient uns in schwierigen Situationen als Kompensationsmittel.
Schönheitsideale schaden Psyche und Körper
Auch Körperbilder spielen dabei eine Rolle: Wer nicht den gängigen Schönheitsidealen entspricht, wird noch immer diskriminiert. Und das wirkt sich auch messbar auf ihre körperliche Gesundheit aus, so der Soziologe Dr. Friedrich Schorb von der Universität Bremen im Gespräch mit Jasmina. Zusammen mit ihm will sie herausfinden, wie Menschen ihre eigenen Körper wahrnehmen und wie sich das auf ihr Wohlbefinden auswirkt.