Hitzewellen und Dürreperioden wie in den letzten Sommern sind neue Herausforderungen. In einigen Regionen trocknen Brunnen aus. Haushalte und Landwirte müssen sich Wasser selbst beschaffen. Wasserwerke schlagen Alarm. Immer neue Schadstoffe landen in Flüssen.
Trinkwasser in Gefahr?
In Stuttgart hat eine Gruppe junger Wassersportler einen Traum. Sie wollen im Neckar eine Surfwelle schaffen. Viele Menschen sind von der Idee begeistert, und die Stadt Stuttgart als Geldgeberin ist interessiert. Doch der Traum vom Fluss-Surfen droht zu platzen. Laut Behörden erfüllt das Wasser des Neckars nicht die Anforderungen für Badegewässer.
Wie der Neckar sind einige Flüsse, Bäche und Oberflächengewässer in Deutschland in einem bedenklichen Zustand. Aber auch das Grundwasser, das wesentlich für die Trinkwasserversorgung ist, ist zunehmend belastet. "Terra Xpress" will wissen, ob Wasserwerke vor diesem Hintergrund die Trinkwasserqualität erhalten können. Viele potenziell umweltrelevante Spurenstoffe landen im Abwasser. Laut Dr. Sebastian Schimmelpfennig von den Berliner Wasserbetrieben werden seit Jahren vermehrt hochwirksame und schlecht abbaubare Arzneimittel und deren Rückstände in den Gewässern festgestellt.
Extreme Dürren und Schäden durch Starkregen
Rund 27.000 Menschen sind im Bundesland Sachsen nicht ans öffentliche Trinkwassernetz angeschlossen. Röthenbach ist eines dieser Brunnendörfer. In den letzten Sommern gab es wenig Regen, und die Brunnen, die meist nur wenige Meter tief sind, trocknen aus. Das Land will die Wasserversorgung ausbauen und fördern. Aber viele Hausbesitzer können die Restkosten von zum Teil mehreren Zehntausend Euro nicht aufbringen.
Im Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig werten Wissenschaftler seit 70 Jahren Wetterdaten aus. So lange und gehäuft auftretende Dürreperioden wie in den letzten Jahren haben die Experten seit Beginn ihrer Messungen noch nicht beobachtet. Auf einem Testgelände führen sie das größte Klimaexperiment der Welt durch. Auf künstlich regulierten Parzellen wird erforscht, wie sich Klimaveränderungen auf Böden und Pflanzen auswirken.
Nicht nur im Ort Kalletal im Kreis Lippe gab es immer wieder Schäden durch Starkregen, auch andere Städte kämpfen mit Überschwemmungen durch extreme Regenfälle. Sponge Citys sollen helfen. Dabei werden die Oberflächen in der Stadt für die Aufnahme und Speicherung von Niederschlägen geöffnet. So soll das Regenwasser nicht mehr über die Kanalisation aus der Stadt fließen, sondern aufgesogen werden wie von einem Schwamm.
- Moderation - Lena Ganschow