Mit einem Schlag steht fast jeder vor ungeahnten Herausforderungen. Selbstständige bangen um ihren Betrieb, und die Pflege selbst schwer kranker Kinder ist kaum zu bewältigen. Doch in der Krise können viele auf eines setzen: Solidarität.
Betriebskosten müssen gezahlt werden
Ein eigener Reiterhof war ihr großer Traum. In den letzten zehn Jahren haben die Schneiders alles daran gesetzt, ihren Hof mit 30 eigenen Pferden und Ponys aufzubauen. Jetzt steht ihre Existenz auf dem Spiel. Ohne Reitschüler brechen ihnen die Einnahmen weg, zugleich laufen alle Kosten weiter. Und die tägliche Pflege der Tiere muss die Familie jetzt allein bewältigen. Soforthilfe haben sie beantragt, für drei Monate wird das halbwegs reichen. Sollte die Schließung länger dauern, steht ihr Hof vor dem Aus. "Terra Xpress" begleitet die Familie bei ihrem Kampf in der Krise.
Ebenso wie einen Berliner Restaurantbesitzer. Seine 30 Mitarbeiter musste er sofort entlassen und alle Vorräte an Lebensmitteln wegschmeißen oder verschenken. Wie alle Selbständigen versucht er nun, Unterstützungsgelder aufzutreiben. Der Vater einer fünfköpfigen Familie ist bereit, sein gesamtes Erspartes und seine Altersvorsorge in den Betrieb zu stecken. Ab Juni wäre dann aber Schluss, denn die Betriebskosten belaufen sich auf monatlich rund 90 000 Euro.
Hilfe für Jung und Alt
Kleinkinder sind angewiesen auf Nähe und Körperkontakt - umso mehr, wenn sie krank sind. Das kann ihnen Kinderkrankenschwester Sabine nun nicht mehr geben. Täglich kümmert sie sich um schwer kranke Kinder, meist sind es Frühchen, die medizinische Intensivbetreuung zu Hause benötigen. Jetzt darf sie die Kleinen nicht mehr berühren, muss Schutzkleidung tragen, anderthalb Meter Abstand halten. Die engagierte Kinderkrankenschwester steht vor einer fast unlösbaren Aufgabe.
Viele Menschen in Deutschland sind auf die Hilfe der "Tafeln" angewiesen. Doch jetzt funktioniert das Prinzip "Ankommen und Schlange stehen" nicht mehr. In Aachen hat man aus dem Abholsystem nun einen Bring-Service gemacht. Aber auch das geht nur mithilfe von vielen freiwilligen Helfern. "Terra Xpress" begleitet eine Studentin bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit. Und spricht mit denjenigen, die auf die Verteilung von Lebensmitteln durch die Tafel angewiesen sind.
Hoffnung kommt aus Berlin und Hannover
Aus der Forschung kommt aktuell neue Hoffnung. Am Max-Planck-Institut Berlin setzt Prof. Stefan Kaufmann auf eine Weiterentwicklung eines Impfstoffes gegen Tuberkulose. Damit könnte das Immunsystem von Risikogruppen und Beschäftigten im Gesundheitssystem vor einer COVID-19-Erkrankung besser geschützt werden, bis ein Impfstoff gegen das neue Coronavirus vorliegt.
In Hannover will Prof. Rainer Blasczyk Blutplasma von bereits Genesenen an erkrankten Corona-Patienten testen. Seine Hoffnung: Die darin enthaltenen Antikörper könnten helfen, die Ausbreitung von SARS-CoV-2 in die Lunge rechtzeitig zu verhindern.
"Terra Xpress" erreichen in diesen Tagen viele Fragen von Zuschauern. Der Virologe Volker Thiel, der mit seinem Team an einem Impfstoff gegen COVID-19 forscht, hat Antworten zu den drängendsten Fragen.
- Moderation - Lena Ganschow