Die Alpenseen füllen sich immer schneller. Die Gefahr für die Menschen in den Tälern steigt zusehends. Auch Lenk im Berner Oberland wird regelmäßig überflutet. Nun soll der Ort mit aufwendigen Maßnahmen auf dem größten Plateaugletscher Europas geschützt werden.
Idyllisch liegt der Seddiner See südlich von Potsdam: umgeben von Wald, Wiesen und Feldern. Familien kommen zum Baden, Campen, Urlaub machen. Anwohner leben von seinem Wasser. Doch der Seddiner See trocknet allmählich aus. Der Wasserstand ist bereits um über 1,50 Meter gesunken. 70 Prozent davon sind dem Klimawandel geschuldet, 30 Prozent allerdings nutzungsbedingt.
Neben den rund 12.000 natürlichen Seen in Deutschland gibt es etwa zehnmal mehr künstliche, die meisten davon Baggerseen. Doch alle haben das gleiche Problem: Sie sind biologisch tot, es gibt kaum Pflanzen oder Fische. Das soll sich jetzt ändern. Prof. Thomas Klefoth und seine Mitstreiter wollen die Gewässer renaturieren. Ihr Projekt ist der Brinkumer See bei Bremen, ausgebaggert vor 60 Jahren und der Prototyp eines Baggersees. Ihre Maßnahmen sind ungewöhnlich, zeigen aber erste Erfolge.