China, Russland, USA und Europa planen die Rückkehr zum Mond und die Reise zum Mars. Auch kleinere Staaten wie die Vereinigten Arabischen Emirate wollen den Weltraum erobern. Die Liste internationaler Player wächst. Und Weltraumagenturen bringen immer größere Teleskope ins All. Welche Hoffnung steckt hinter diesem Ansturm?
Motive für die Raumfahrt
Beim neuen Run aufs All geht es aber nicht nur darum, wer den Wettlauf zu Mond und Mars gewinnt. Nein, es geht auch um geopolitische Macht, um Geld, um militärische Interessen – und natürlich auch um die Suche nach Leben außerhalb der Erde. Doch es bleibt die Frage: Warum das Ganze? Was gibt es auf dem Mond überhaupt zu gewinnen? Für einige ist es das Prestige. Zeigen, wie fortschrittlich und überlegen man ist. Andere schmieden visionäre Pläne: Eine Mondstation und eine Raumstation in der Mondumlaufbahn sollen den nächsten großen Schritt ermöglichen – den ersten Menschen auf den Mars zu bringen.
China – die neue Macht im All?
Die Amerikaner waren ja schon vor mehr als 50 Jahren auf dem Mond. Aber sie landeten „nur“ auf der uns zugewandten Seite des Mondes. 2019 setzt China als erste Nation eine Sonde auf die Rückseite des Mondes. Wenige Jahre später hat sich China den Traum vom eigenen Außenposten im All erfüllt: Seit Mitte 2022 kreist die chinesische Raumstation Tiangong – "der Himmelspalast" – um die Erde. Das nächste Etappenziel wird von China bereits anvisiert: die erste Mondstation. Mit im Rennen sind hier die USA.
Artemis – amerikanische Rückkehr zum Mond
Auch der Westen hat große Pläne: die Mission "Artemis" ist das neue internationale Leuchtturmprojekt der NASA. Im November 2022 startet Artemis I zu einem unbemannten Testflug. Mit an Bord Helga und Zohar, zwei weibliche Puppen. Für die Mission wird die Wirkung der Strahlen auf den weiblichen Körper untersucht. Denn die USA wollen die erste Frau auf den Mond bringen. Das „Starship“ von SpaceX soll die USA zurück auf den Mond bringen. Es wäre die größte Landefähre, die es jemals gab. Das Raumschiff ist noch gar nicht fertig entwickelt, aber soll bereits 2025 die Mondoberfläche erreichen.
Mars – ehrgeiziges Ziel der Raumfahrt
Zum roten Planeten sind es etwa tausend Mal so viele Kilometer wie zum Mond. Dennoch haben bereits 50 unbemannte Missionen den roten Planeten angesteuert - nur etwa die Hälfte war erfolgreich. Im Februar 2021 setzt eine Sonde den NASA-Rover „Perseverance“ sanft auf der Oberfläche des roten Planeten auf. Nur drei Monate später landen die Chinesen ihren Rover „Zhurong“. Die Mission der Vereinigten Arabischen Emirate ist nicht ganz so ehrgeizig: ihre Sonde „al-Amal“ erreicht „nur“ eine Umlaufbahn um den Mars. Die Raumfahrtbehörden von Amerika und China planen bereits astronautische Flüge. Und Elon Musk will bis zum Jahr 2050 rund eine Million Menschen zum Mars bringen. Reiner Größenwahn? Der Planet besitzt keinen Schutz vor tödlicher kosmischer Strahlung, keine atembare Luft und Temperaturen von Minus 70 Grad. Er ist knochentrocken. Wer kann hier leben? Heute gleicht der Planet einer roten Wüste, aber das war nicht immer so. Die Forschung versucht bereits Wege zu finden, wie Astronautinnen und Astronauten auf dem Mars überleben könnten. Aus der Atmosphäre hat Perserverance zum Beispiel mittels einer eingebauten Anlage schon Sauerstoff gewonnen – ein wichtiger Etappensieg im Wettlauf zum Mars.
Die NASA, China oder gar SpaceX? Wer wird das Rennen machen und den ersten Menschen zum Mars bringen?
Wer den Orbit kontrolliert, kontrolliert die Welt.
Elf Raumfahrtagenturen sind in der Lage, Raketen ins All zu schießen. Sie befördern Satelliten in die Erdumlaufbahn. Ob Kommunikation, Navigation oder militärische Aufklärung – all das läuft größtenteils über Satelliten. Ohne sie würde unsere moderne Welt zum Stillstand kommen. Wer den Orbit kontrolliert, kontrolliert die Welt. Es geht um Macht und Geld: Kein Wunder, dass auch private Firmen wie zum Beispiel SpaceX von Elon Musk in den Weltraum drängen. Neben Tausenden Satelliten bringt SpaceX auch Menschen ins All. Das Unternehmen ist schon heute ein verlässlicher Partner für die NASA.
Weltraumteleskope: Unsere Augen im All
Mit Teleskopen von der Erde können wir viel weiter entfernt nach Leben suchen, als es Astronaut:innen je möglich wäre. Mit der heutigen Raketentechnik bräuchten Raumschiffe bis zum nächsten Stern rund 75.000 Jahre. Unsere Teleskope können das Weltall in Lichtgeschwindigkeit erkunden und dort nach Leben suchen, wo es besonders vielversprechend ist. Teleskope machen sichtbar, was unseren Augen verborgen bleibt. So lassen sich weit entfernte Schwarze Löcher fotografieren und die Geburt von Sternen und Planetensystemen beobachten.