Professor Harald Lesch folgt den Wegen des alten und neuen Geldes und erklärt, wie die Technik funktioniert und welchen Einfluss Kryptowährungen auf unser Leben haben werden. Sind Bitcoin, Ethereum oder Ripple die Zukunft unseres Geldes? Brauchen wir wirklich noch mehr Digitalisierung mit virtuellem Geld? Oder bleibt das einzig Wahre doch das Bare …?
Digitalisierung des Geldes
Spätestens seit der Pandemie zahlen wir eher elektronisch. Das ist ein direkter Weg für den Transfer von Geld. Zumindest fühlt es sich so an. Folgen wir jedoch dem Strom der Daten, dann offenbart sich etwas ganz anderes: Löst der Kunde elektronisch eine Zahlung aus, sendet das Kartenlesegerät ein Signal. Über Datenströme in einer digitalen Parallelwelt landet die Anfrage bei seiner Bank. Diese überprüft mit dem dort gespeicherten zentralen Kassenbuch, ob die Zahlung legitim ist, also ob das Konto gedeckt ist. Dann erfolgt die Zahlung an die Bank des Zahlungsempfängers. Je nach Zahlart sind jedoch noch weitere sogenannte Intermediäre dazwischengeschaltet. Zum Beispiel Finanzdienstleister, Kreditkarteninstitute oder Online-Bezahldienste. Zentrale Institutionen, die den Zahlungsverkehr kontrollieren und absichern sollen. Dafür bezahlen wir Gebühren und geben vor allen Dingen unsere Daten preis. Wann haben wir wo was gekauft? Eine Barzahlung hingegen ist komplett anonym. Genau hier beginnt die eigentliche Idee von Kryptowährungen. Nämlich keine Zockerei, keine Spekulation, sondern digital erzeugte Werte für den direkten Transfer zwischen zwei Personen. Ohne Intermediäre oder Finanzunternehmen, so ähnlich wie Bares – via Internet überall transferierbar.