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Die Erde, die unsere Welt rettet - Landwirtschaft neu denken

Die Erde im Boden ist unscheinbar und nichts Besonderes. Eine braune und recht schmutzige Masse. Aber sie ist so viel mehr als nur Dreck. Sie hat das Potential, die Welt zu retten.

Videolänge:
29 min
Datum:
08.08.2023
:
UT
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 01.02.2025

Egal ob Klimakatastrophe, Artensterben, Wassermangel oder Bodenerosion – Harald Lesch untersucht, wie uns die Landwirtschaft uns helfen kann, die großen Probleme der Zukunft anzugehen.

Regenwürmer, die Klimaretter

Der Boden unter unseren Füßen ist ein geheimer Ort, ein noch nahezu unerforschtes Reich. Das, was so leblos erscheint, ist voller Wunder: In einer Handvoll Erde stecken mehr Lebewesen, als es Menschen auf der Erde gibt. Und einer hält da unten das Ökosystem Boden zusammen: Der Regenwurm. Er könnte sogar im Kampf gegen den Klimawandel helfen. Das klingt komisch, schließlich können Regenwürmer nicht viel mehr als Schlängeln und Fressen.

Und doch verändern Regenwürmer das Erdreich fundamental. Indem sie Pflanzenreste zersetzen und im Boden verteilen, sind sie maßgeblich an der Bildung von Humus beteiligt. Und Humus ist der größte terrestrische Speicher für organischen Kohlenstoff. Böden speichern rund vier Mal so viel Kohlenstoff, wie die oberirdische Vegetation und mehr als doppelt so viel, wie die Atmosphäre. Könnte man sich diese Tatsache zu Nutze machen, um mehr Kohlenstoff in den Boden zu bringen und damit der Atmosphäre zu entziehen - ganz natürlich?

Humusaufbau, das neue Zauberwort.

Humusschicht
Jede Form von Landwirtschaft ist ein Eingriff in den natürlichen Kohlenstoff-Kreislauf.

Wie der Aufbau von Humus in landwirtschaftlich genutzten Böden gelingen kann und welche Schwierigkeiten sich dabei ergeben, beleuchtet Harald Lesch mit dem Agrarwissenschaftler und Landwirt Felix Prinz zu Löwenstein. Gesunde Böden zu erhalten und aufzubauen, muss uns aber auch aus anderen Gründen interessieren.

Boden ist nicht gleich Boden

Böden sind sehr unterschiedlich. Die Bodendecke Deutschlands ist ein Flickenteppich verschiedener Bodentypen. Für die landwirtschaftliche Nutzung ist neben dem Humusgehalt immer auch die Bodenart entscheidend, die bestimmt, wieviel Wasser und Nährstoffe gespeichert werden können – aber auch wie anfällig ein Boden gegenüber Erosion ist. Harald Lesch geht der Frage nach, warum gerade das Norddeutsche Tiefland besonders gefährdet ist.

Trockenheit, das Übel in Brandenburg

Feuerwehrmann vor PKW-Trümmern auf der A19
Ein Sandsturm auf der A19 löste eine verherrende Massenkarambolage aus.
Quelle: dpa

Wenn Staubstürme die fruchtbare Erde davontragen, ist sie für immer verloren - und kann zu einem ernstzunehmenden Problem werden. Das zeigt ein Massenunfall 2011 nahe Rostock auf der A19 mit vielen Toten und Schwerverletzten – ausgelöst durch einen Sandsturm aus Ackerboden. Eine schicksalhafte Verkettung?

Die Lage ist ernst, vor allem in den trockensten Regionen Deutschlands. Im Osten Brandenburgs sind die Landwirte gleich mehrfach benachteiligt. Sie kämpfen hier nicht nur gegen die nährstoffarmen, ausgelaugten und sandigen Böden, sondern auch gegen dramatisch veränderte Witterungsbedingungen.
 
Dafür hat Benedikt Bösel seinen Job als Investmentbanker an den Nagel gehängt. Der Landwirt und sein Team möchten zeigen, dass man guten Boden auch in diesem Winkel Deutschlands aufbauen kann. Wenn es hier klappt, dann kann es auch an fast jeder anderen Stelle in Deutschland funktionieren. Ausgerechnet die vermeintlichen Klimakiller Kühe helfen ihm auf dem Weg der Ackerbodenreparatur. Was sind weitere Geheimnisse seines über 3.000 Hektar großen Real-Labors?

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