Harald Lesch zeigt die vielfältigen Möglichkeiten jenseits der Kernkraft, wie wir Energie sparen, speichern und intelligent vernetzen können - ohne im Dunkeln zu tappen.
KKW-Rückbau: Eine Mammutaufgabe
Das Ende eines Kernkraftwerks ist der Startschuss für den Rückbau – und der ist extrem aufwändig. Der Müll des Kernkraftwerks muss nicht nur getrennt, sondern auch Teil für Teil, Schraube für Schraube auf Radioaktivität geprüft werden. Das Kernkraftwerk Biblis wurde 2011 abgeschaltet, der Rückbau ist bis etwa 2032 geplant. Eine Mammutaufgabe, vor der wir bei allen deutschen KKWs stehen.
Aber wie funktioniert eigentlich Mülltrennung bei einem Kernkraftwerk? Der Müll teilt sich grob in drei Kategorien: in radioaktive Abfälle – sie müssen in ein Endlager. In sogenannte gefährliche Abfälle – sie kommen auf Sondermülldeponien. Und in Bauschutt, der sogar wiederverwendet werden kann. Am problematischsten ist jedoch der radioaktive Müll: Die hochradioaktiven Brennstäbe kommen in Spezialbehälter für den Transport ins Endlager, das immer noch nicht gefunden ist. So lange bleiben die Behälter zwischengelagert auf dem jeweiligen KKW-Gelände stehen. Auch der mittel- und schwachradioaktive Müll befindet sich in Zwischenlagern. Zusammen mit dem radioaktiven Abfall aus Medizin, Forschung und der Industrie sollen bis 2080 insgesamt 600.000 Kubikmeter zusammenkommen. Der Rückbau der 36 in Deutschland betriebenen konventionellen Kernreaktoren soll bis etwa 2040 erfolgt sein – ein Megaprojekt.