Ausgezeichnet wurde etwa die Entdeckung von Gravitationswellen, ausgelöst von kosmischen Vorgängen Milliarden von Lichtjahren entfernt. Dabei waren die gemessenen Effekte kleiner als der Bruchteil eines Protonendurchmessers.
Die Identifizierung des Higgs-Teilchens, etwas, das man schon lange vorhergesagt und doch bis dahin nicht hatte nachweisen können, war ebenso ein Erfolg der Präzision, mit der Forscher heute der Materie auf den Grund gehen.
Für Harald Lesch zeigen solche Erkenntnisse den Triumph der empirischen Methode. Es scheint, als ob sich alles messen und berechnen ließe. Doch das ist ein tragischer Irrtum. Schon die Entstehung des Lebens ist ein Geheimnis, das sich nicht messen oder berechnen lässt. Wir müssen anerkennen, dass das Instabile, das Unvorhersehbare genauso zur Natur gehört wie die Naturgesetze als Grundlage. Und hier macht Harald Lesch ein grundsätzliches Problem aus: Wie kriegen wir die Erkenntnisse der abstrakten Wissenschaft - wie der Physik - über den instabilen Charakter der Natur so in die Öffentlichkeit, dass jeder sie versteht? Viele Folgen von "Frag den Lesch" stellen sich dieser Herausforderung.