Mehr als 3000 Fakeshop-Warnungen haben die Verbraucherschützer von „watchlist internet“ im deutschsprachigen Raum für 2020 registriert. Tendenz steigend. Denn immer öfter betrügen Cyberkriminelle mit täuschend echt wirkenden Fake-Shops Kunden im Internet, bieten zum Schein günstige Artikel an und kassieren das Geld der Käufer, ohne die Waren jemals zu verschicken.
WISO crime will daher wissen: Wer sind die Cyberkriminellen, die mit Fakeshops Millionen machen? Und wie gehen sie vor? Bei den Recherchen begegnet WISO crime auch einem verurteilten Fakeshop-Betrüger: Seiner Aussage nach machen sich die Kriminellen viele Gedanken über den Preis der Waren, die sie nur zum Schein anbieten. Die Preise müssten realistisch wirken, erzählt er uns, damit Interessierte nicht misstrauisch würden – beispielsweise 10 Prozent günstiger als bei echten großen Anbietern. Bei unseren Recherchen stellen wir außerdem fest: Nicht nur die angebotenen Waren sind bei solchen Fakeshops eine Täuschung, sondern oft auch positive Kundenbewertungen oder ein deutscher Firmensitz im Impressum: Mit solchen gefälschten Angaben wollen die Betrüger mögliche Kundinnen und Kunden offenbar in falscher Sicherheit wiegen.
Ein Opfer eines solchen Fakeshops berichtet WISO crime von seinen Erfahrungen: Er ist auf die betrügerische Internetseite „kruegers-hausgeraete.de“ hereingefallen, hat danach bei der Polizei Anzeige erstattet, aber auch fünf Monate später von der zuständigen Staatsanwaltschaft noch nichts Neues zu seinem Fall erfahren. WISO crime will daher selbst mehr über die Täter herausbekommen und findet mit Hilfe einer IT-Forensikerin auch eine Spur.