Sie sind hier:

Die fetten Jahre sind vorbei

Was die Wirtschaft jetzt braucht

von Kersten Schüßler

Deutschlands Wirtschaft stagniert, das Land ist Wachstums-Schlusslicht, Frust verfestigt sich. Das Herz der deutschen Wirtschaft aber schlägt im Mittelstand: Geht da was? Ja, da geht was.

Vorab
Videolänge:
42 min
Datum:
12.08.2024
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 12.08.2026

Im Amorbach im idyllischen Odenwald bringt es Martina Rommelt-Fella auf den Punkt. "1990 hatten wir einen nicht-deutschstämmigen Mitarbeiter, heute sind es 35 Prozent." Die Maschinenbauer beschäftigen Menschen aus aller Welt, exportieren ihre Turbinen in alle Welt, setzen voll auf die Energiewende. Ihr Betrieb produziert schon mehr Solar-Strom, als sie brauchen. Alles gut? Nein.

Nebenan hat ein Nachbar Pleite gemacht, das drückt schon die Stimmung. Wer keine Nische oder  breite Produktpalette und nicht maximal flexibel ist, lebt als Mittelständler im Risiko. Die Presse ist voller Meldungen über Stagnation, Abwanderung der Industrie und Deutschland als Wachstums Schlusslicht. Aber Jammern, das mag Römmelt-Fella gar nicht. "Wir müssen uns verändern und uns auch selbst verändern. Und machen, was Sinn macht."

Die Wirtschaftskrise hat Gründe

Deutschlands Wirtschaft ist im Tal, manche wandern ab, die Reallöhne stagnieren. Der Frust verfestigt sich. Auch im Ausland wächst wieder die Sorge um den „kranken Mann Europas“.

"Wir würden eher vom alten Mann Europas spechen", so die Chefin der Wirtschaftsweisen, Monika Schnitzer. Die Bevölkerung altere, die Infrastruktur, die Brücken, die Straßen, die Schienennetze: "All das ist eben in keinem guten Zustand."

Verschleppte Aufgaben, akute Probleme

Zu den verschleppten Problemen kommen die akuten Krisen: der globale Einbruch nach Corona, der Energiepreis-Schock nach Russlands Überfall auf die Ukraine, das abrupte Ende von Jahrzehnten billiger Gas-Lieferungen. Und schließlich eine uneinige Regierung, die sich weniger traut als die Nachbarn.

Statt die Wirtschaft mit ihrem viel größeren Industrie-Anteil zu unterstützten und die marode Infrastruktur entschlossen aufzubauen, lähmt die Schuldenbremse. "Dabei haben wir im internationalen Vergleich gar kein Schuldenproble", so der Ökonom Peter Bofinger, "deswegen ist das ja so verrückt."

Zwischen Abbruch und Aufbruch wächst Zuversicht

Der Solarmodul-Hersteller Meyer Burger findet nun in den USA Hilfen und geht nach Arizona, will aber hier weiter forschen. Der Wasserstoff-Produzent H2APEX möchte endlich los legen – aber die Leitungen fehlen. Europas größter Feuerzinker will wie  andere Mittelständler Wasserstoff nutzen, bekommt ihn aber eher in Belgien. Der Berliner Auto- und Medizin-Zulieferer Geysler & Geysler exportiert weltweit, findet aber kaum Fachkräfte. Sie alle sehen die Lage nüchtern: Krise hin oder her, die großen Aufgaben bleiben die Energiewende und die Globalisierung.

Und bleiben, wie das große Automatisierungs- und Robotik-Unternehmen Festo zuversichtlich: Innovative Lösungen kommen aus dem Mittelstand, auch in neuen Feldern wie KI, Robotik, Bionitik. Die Krise war nicht die erste und wird nicht die letzte bleiben, aber, da sind sich Experten und Unternehmen einig: "Jammern hilft nicht."

Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Bewertet! Bewertung entfernt Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Embed-Code kopieren HTML-Code zum Einbetten des Videos in der Zwischenablage gespeichert.
Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen des ZDF.

Sie haben sich mit diesem Gerät ausgeloggt.

Sie haben sich von einem anderen Gerät aus ausgeloggt, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Ihr Account wurde gelöscht, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Um Sendungen mit einer Altersbeschränkung zu jeder Tageszeit anzuschauen, kannst du jetzt eine Altersprüfung durchführen. Dafür benötigst du dein Ausweisdokument.

Zur Altersprüfung

Du bist dabei, den Kinderbereich zu verlassen. Möchtest du das wirklich?

Wenn du den Kinderbereich verlässt, bewegst du dich mit dem Profil deiner Eltern in der ZDFmediathek.

Du wechselst in den Kinderbereich und bewegst dich mit deinem Kinderprofil weiter.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Entweder hast du einen Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert, oder deine Internetverbindung ist derzeit gestört. Falls du die Datenschutzeinstellungen sehen und bearbeiten möchtest, prüfe, ob ein Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus. So lange werden die standardmäßigen Einstellungen bei der Nutzung der ZDFmediathek verwendet. Dies bedeutet, das die Kategorien "Erforderlich" und "Erforderliche Erfolgsmessung" zugelassen sind. Weitere Details erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Möglicherweise hast du einen Ad/Script/CSS/Cookiebanner-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert. Falls du die Webseite ohne Einschränkungen nutzen möchtest, prüfe, ob ein Plugin oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus.