In den letzten Wochen ihres Lebens war Diana auf den Unternehmer Mohamed Al-Fayed angewiesen, der sein Imperium mit der Mutter eines Thronfolgers schmücken wollte. Seinem Sohn Dodi gelang es, das Vertrauen der Prinzessin zu gewinnen – ein fatales Abenteuer begann.
Viel ist über die verhängnisvolle Unfallnacht in Paris berichtet worden, die unmittelbar Gerüchte und Spekulationen um ein mögliches Attentat nach sich zogen. Jahrelang behauptete der Geschäftsmann Mohamed Al-Fayed, das britische Establishment habe Diana und seinen Sohn Dodi ermorden lassen, damit die Prinzen William und Harry keinen arabischen Stiefvater bekämen. Polizei und Staatsanwaltschaft in Paris und London ermittelten über ein Jahrzehnt hinweg.
In einem über 800 Seiten umfassenden Untersuchungsbericht entkräftete eine Kommission alle Lügen und Legenden und legte sich fest: Der Tod einer der wohl berühmtesten Frauen der Welt im Alma Tunnel war auf einen Verkehrsunfall zurückzuführen. Der Fahrer des Wagens war betrunken und stand unter Drogen, als er mit überhöhter Geschwindigkeit versuchte, die zahlreichen Paparazzi loszuwerden, die hinter einer der aufregendsten Geschichten aus dem britischen Königshaus seit der Hochzeit der Prinzessin von Wales her waren.
Die Fotografen, zunächst verhaftet und als tatverdächtigt verhört, wurden schließlich vom Vorwurf freigesprochen, den Unfall herbeigeführt zu haben. Wie im Leben, so war auch im Tod das Märchen um die "Prinzessin der Herzen" stärker als die Realität einer Frau, die sich von der schüchternen Kindergärtnerin zu einer Ikone des 20. Jahrhunderts entwickelt hatte. Dabei war das Wunschdenken eines Millionenpublikums wichtiger als die eigentliche Persönlichkeit der geschiedenen Wohltäterin, die es so mutig mit den Konventionen der königlichen Familie aufgenommen und einen neuen Stil geprägt hatte.
Wie sah für sie die letzte Nacht ihres Lebens aus? Woran dachte sie, welche Pläne hatte sie, wie wollte sie ihr Privatleben gestalten, das von der Presse den ganzen Sommer 1997 über so hemmungslos ausgeschlachtet worden war? Seit sich Diana im Juli des Jahres auf ein Liebesabenteuer mit dem ägyptischen Filmproduzenten Dodi Al-Fayed eingelassen hatte, spekulierten die Medien über eine mögliche Heirat und ein Leben der Prinzessin außerhalb des britischen Königreichs. Doch wollte sie das wirklich? In ihren letzten Stunden führte die Prinzessin vier wichtige Telefonate, in denen sie in die Zukunft blickte und ihre Pläne für ihr weiteres Lebens entwarf. Den angeblichen Verlobungsring, den Dodi am Todestag besorgen ließ, hätte sie wohl als solchen nicht akzeptiert. Ihren Vertrauten und Freunden berichtete sie über ihre Erlebnisse dieses letzten Sommers, aber auch über den Wandel, den sie seit ihrer schmutzigen Scheidung von Charles durchgemacht hatte. Am meisten lagen ihr das Wohlergehen und die Erziehung ihrer beiden Söhne am Herzen, über die sie eigene Ansichten hatte. Die letzten Telefonate Dianas geben Gelegenheit, auf ihr öffentliches Leben zurückzublicken, aber auch den privaten Menschen zu beleuchten, der sich hinter der Fassade des schönen rebellischen Megastars verbarg.
Blick hinter die Kulissen
- Kamera - Mateusz Smolka