Der Klimaschutz-Index 2019 belegt: Inzwischen rangiert Deutschland im internationalen Vergleich auf Rang 27, während 2013 zum Beispiel noch Rang 8 erreicht wurde. Darauf, dass sich politisch etwas bewegt, warten einige Großkonzerne und Betriebe schon lange nicht mehr. Sie handeln selbst.
Handfeste Wirtschaftsinteressen
Gerade in Schlüsselsektoren wie Stahl und Chemie wird ein Umlenken gefordert, ein klarer politischer Kurs beim Klima herbeigesehnt. Dabei geht es nicht ums Marketing, sondern um handfeste Wirtschaftsinteressen. Denn inzwischen liegt der Preis für eine Tonne CO2-Verschmutzung im europäischen Emissionshandelssystem bei knapp 30 Euro – Tendenz steigend. Für einige führende Unternehmen könnte die Preisentwicklung das finazielle Aus herbeiführen, wenn sie ihren CO2-Ausstoß nicht deutlich reduzieren. Beispiel Stahl: Bis 2050 soll deshalb Koks als Brennstoff für die Stahlschmelze durch Wasserstoff aus regenerativen Energien ersetzt werden. So will Deutschlands zweitgrößter Stahlkonzern, die Salzgitter AG, zügig den Pfad der Dekarbonisierung einschlagen und will dafür zukünftig Milliarden in den Umbau investieren. Wasserstoff statt Kohle im Stahlsektor würde bis zu elf Prozent der gesamtdeutschen Emissionen einsparen.
Die deutsche Zinkbranche arbeitet an eine längere Lebensdauer der Zinkbeschichtung für Stahlprodukte. Auch soll die Schicht noch wesentlich dünner werden. Durch diese Innovationen im Produktionsprozess konnte Europas Verzinkungs-Marktführer seinen Energieaufwand bis zu einem Sechstel schrumpfen und entsprechend CO2 reduzieren.
Technikwandel, Effizienzsteigerung und intelligentere Produktionssteuerung - das findet inzwischen auch in der chemischen Industrie sowie der Strom- und Energiebranche statt. "planet e." zeigt beispielhaft, welche Klimaschutzkonzepte derzeit schon in deutschen Industriekonzernen und Wirtschaftsunternehmen umgesetzt werden.
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