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Tomaten - Mit Spuren von Zwangsarbeit?

von Paul Amberg und Storm Theunissen

Kommen die Tomaten in unserem Tomatenmark wirklich aus Italien? Recherchen von ZDF und BBC legen nahe, dass einiges auch mit Zwangsarbeit in China produziert wurde.

Videolänge:
27 min
Datum:
18.12.2024
:
UT
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 09.12.2026

"Die Spur" hat 20 Tomatenmarktuben aus deutschen Supermärkten in einem Speziallabor testen lassen. Sechs von ihnen schienen Tomaten zu enthalten, die aus China stammen, obwohl zum Teil angegeben wird, dass der Inhalt zu 100 Prozent aus italienischen Tomaten besteht.

In China produzierte Tomaten gehören weltweit zu den billigsten. Die meisten der chinesischen Tomaten, die weiterverarbeitet werden - zum Beispiel zu Tomatenmark - kommen aus der autonomen Region Xinjiang. Die bietet ideale klimatische Bedingungen für deren Anbau. Die Region steht aber auch im Verdacht, dass dort Angehörige der uigurischen Minderheit Zwangsarbeit auf den Feldern leisten müssen.

Die chinesische Regierung bestreitet in einer Reaktion auf die Recherche von BBC und ZDF, dass Menschen in ihrer Tomatenindustrie zur Arbeit gezwungen werden und behauptet, dass die Arbeitsrechte rechtlich geschützt seien. Die Vorwürfe der UN, dass Uiguren und andere Minderheiten in der Region Folter und Missbrauch ausgesetzt seien, beruhten auf "Desinformation" und "Lügen".

Ein Jahr lang hat die BBC Frachtdaten ausgewertet und dabei entdeckt, welchen Weg verarbeitete Tomaten von China nach Europa nehmen. Die Hauptroute führt per Eisenbahn von Xinjiang aus über Kasachstan und Aserbaidschan nach Georgien und von da aus mit dem Schiff weiter nach Italien. Dort fiel eine Firma besonders auf, die wiederholt verarbeitete Tomaten aus China erhalten haben soll: Antonio Petti. Sie ist Teil einer Gruppe von großen Tomatenverarbeitern in Italien. Zwischen 2020 und 2023 sollen dort laut Frachtdaten 36 Millionen Kilogramm Tomatenmark von dem chinesischen Unternehmen Xinjiang Guannong und seinen Tochterfirmen hingeliefert worden seien.

Die Petti-Gruppe produziert Tomatenprodukte unter eigenem Namen, beliefert aber auch europaweit die Eigenmarken der Supermärkte. Tests bei einem renommierten australischen Speziallabor ergaben, dass von 64 in deutschen und britischen Supermärkten gekauften Tomatenmarks 17 chinesische Tomaten zu enthalten schienen. Zehn davon kamen von Petti.

Die Supermärkte haben auf die Vorwürfe geantwortet: Sie nähmen sie sehr ernst und hätten eigene Untersuchungen angestellt. Dabei hätten sie keine Beweise für chinesische Tomaten gefunden. Einige Supermärkte ziehen zudem die Testmethoden des von BBC und ZDF beauftragten Labors in Zweifel.

Die Firma Petti versicherte, in Zukunft keine Tomaten mehr aus China zu importieren. Außerdem würde sie die "Überwachung der Zulieferer verstärken, um die Einhaltung der Menschen- und Arbeitnehmerrechte zu gewährleisten".

Mehr unter https://diespur.zdf.de

Stab

  • Kamera - Ralph Zeilinger, Ruben Lagattolla, Graham Smith
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