Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft verliert das Halbfinale der Frauen Nations League gegen Frankreich mit 1:2 (0:2). Nach der Niederlage in Lyon bleibt dem Team von Horst Hrubesch am Mittwoch im Spiel um Platz drei (live im ZDF) gegen die Niederlande die letzte Chance auf ein Olympia-Ticket.
Der erste Durchgang ging klar an Les Bleues, die sich mit zwei Treffern nach der 40. Spielminute eine 2:0-Führung verdienten. Nach dem Seitenwechsel fanden die DFB-Frauen einen Weg ins Spiel, wurden minütlich Stärker und kamen durch einen verwandelten Elfmeter von Giulia Gwinn auf 1:2 heran. Das blieb allerdings das letzte Tor der Partie.
Lautstark stimmte Kapitänin Alexandra Popp das Team auf das Duell in Lyon ein. Die erste Viertelstunde gehörte allerdings den Gastgeberinnen. Frankreich ließ den deutschen Fußballerinnen keine Zeit im Spielaufbau und machte selbst immer wieder Druck über die Außen. Klara Bühl, die bis dahin auffälligste deutsche Spielerin, probierte es in der 32. Spielminute über den Flügel. Mit zwei kurzen Wacklern schüttelte die 23-Jährige eine französische Verteidigerin ab, schoss jedoch über den Querbalken.
Nach 41 Minuten zappelte der Ball dann im Netz von Merle Frohms. Lea Schüller klärte einen Freistoß an die Sechzehnerkante, wo Kadidiatou Diani (41.) den Ball volley und unhaltbar ins kurze Eck schoss. In der Folge geriet die Hrubesch-Elf defensiv ins Schwimmen. So kam es vor der Halbzeit noch dicker.
Nach einem Ballverlust im eigenen Spielaufbau, setzte Lena Oberdorf ihre Grätsche im eigenen Strafraum nicht optimal an, sodass die Unparteiische auf den Punkt zeigen musste. Sakina Karchaoui (45. +5) schnappte sich die Kugel und versenkte den Strafstoß im linken unteren Eck. Merle Frohms war zwar in der richtigen Ecke, konnte das 0:2 aber nicht mehr verhindern.
Horst Hrubesch reagierte und brachte zur zweiten Halbzeit mit Sydney Lohmann, Jule Brand und Sara Däbritz drei frische Spielerinnen. Die erste Torszene der zweiten Halbzeit gehörte allerdings wieder den Französinnen. Nachdem Marie-Antoinette Katoto (49.) eine Flanke am Elfmeterpunkt mit dem Rücken zum Tor behaupten konnte, klärte die deutsche Hintermannschaft den Abschluss zur Ecke. Nach der Pause kamen die DFB-Frauen besser ins Spiel und hatten mehr Spielanteile.
Doch es dauerte bis zur 72. Spielminute, ehe die DFB-Auswahl einen Umschaltmoment gut ausspielte. Alexandra Popp fackelte nicht lange und traf mit ihrem Abschluss die Latte. Kurz darauf meldete sich der VAR bei der Schiedsrichterin. Lena Oberdorf (81.) verpasste nach einer Ecke mit dem Kopf, dahinter bekam eine Französin den Ball an den ausgestreckten Arm. Nach Überprüfung gab es den zweiten Elfmeter des Abends. Giulia Gwinn (82.) verwandelte selbstbewusst zum Anschluss unter die Latte. Am Ende reichte es jedoch nicht mehr für den Ausgleich.
Die Aufstellungen:
Frankreich: Peyraud-Magnin - de Almeida, Mbock, Lakrar, Karchaoui - Geyoro, Henry, Bacha (77. Cascarino) – Diani (90. +2 Baltimore), Le Sommer (77. Toletti), Katoto
Trainer: Hervé Renard
Deutschland: Frohms - Gwinn, Hendrich, Hegering (46. Däbritz), Linder - Oberdorf, Nüsken, Huth (46.Brand), Bühl – Schüller (46. Lohmann), Popp
Trainer: Horst Hrubesch
Schiedsrichter: Esther Staubli (Schweiz)