Mihambo holt mit Weltjahresbestleistung Gold im Weitsprung
Malaika Mihambo ist zurück auf Europas Weitsprung-Thron. Die Olympiasiegerin flog zum Abschluss der Leichtathletik-EM in Rom mit dem zweitbesten Sprung ihrer Karriere auf 7,22 m und gewann damit nach 2018 ihren zweiten Europameister-Titel. DLV-Kollegin Mikaelle Assani verpasste mit 6,91 m als Vierte haarscharf das Podium.
In Paris will Mihambo als erste Weitspringerin der Geschichte ihr zweites Olympia-Gold in Folge holen. Hinter Mihambo, die mit ihrer Weltjahresbestleistung die US-Amerikanerin Tara Davis-Woodhall (7,18) im Ranking ablöste, ging Silber an die Italienerin Larissa Iapichino (6,94). Bronze holte Agate de Sousa. Die Portugiesin erzielte wie Assani 6,91 m, konnte aber den besseren zweitbesten Sprung gegenüber der Deutschen vorweisen.
Weber verpasst Gold im Speerwurf beim letzten Wurf
Julian Weber hat seinen zweiten Europameister-Titel nach 2022 verpasst, aber zumindest die Silbermedaille gewonnen. Zwei Jahre nach seinem Triumph in München musste sich der 29 Jahre alte Mainzer in Rom dem Tschechen Jakub Vadlejch geschlagen geben, der mit 88,65 Metern im letzten Versuch noch vorbeizog.
Der Olympia- und WM-Zweite, der sich Weber bei der vorigen EM geschlagen geben musste, bejubelte seinen ersten internationalen Titel. Bronze holte der Finne Oliver Helander mit 85,75 Metern. Der 19-jährige Leverkusener Max Dehning wurde Zwölfter und Letzter mit 76,16 Metern.
Starke DLV-4x400-Meter-Männerstaffel läuft zu Bronze
Die deutsche Männer-Staffel über 4x400 m hat überraschend die Bronzemedaille gewonnen. Manuel Sanders, Jean Paul Bredau, Marc Koch und Emil Agyekum mussten sich in 3:00,82 Minuten lediglich Sieger Belgien (2:59,84) und haarscharf Gastgeber Italien (3:00,81) geschlagen geben.
Es ist die erste Staffel-Medaille der Männer über diese Distanz seit 2012, auch damals gab es in Helsinki Bronze. Die Frauen mit Skadi Schier, Alica Schmidt, Luna Bulmahn und Eileen Demes verpassten als Achte des Finals klar das Podest. Gold sicherten sich bei den Frauen die Niederlande in europäischer Rekordzeit von 3:22,39 Minuten vor Irland (3:22,71) und Belgien (3:22,95).
4x100 m: DLV-Männer holen Bronze - Frauen-Quartett verpasst Podest
Die deutsche 4x100-Meter-Staffel der Männer hat in Rom Bronze geholt. Kevin Kranz, Owen Ansah, Deniz Almas und Lucas Ansah-Peprah kamen nach 38,52 Sekunden ins Ziel. Gold sicherten sich überlegen die Gastgeber aus Italien in 37,82 Sekunden. Die Niederländer wurden Zweite in 38,46 Sekunden.
Zwei Jahre nach dem Gewinn des Europameistertitels wurde die veränderte deutsche 4x100-Meter-Staffel der Frauen Fünfte. Sophia Junk, Nele Jaworski sowie Gina Lückenkemper und Rebekka Haase liefen 42,61 Sekunden. Zu Gold stürmte diesmal das britische Quartett in 41,91 Sekunden vor den Staffeln aus Frankreich (42,15) und den Niederlanden (42,46).
Stabhoch: Zernikel springt überraschend zu Bronze
Oleg Zernikel hat in Rom überraschend die Bronzemedaille gewonnen. Der 29-Jährige überquerte 5,82 m und knackte damit auch die Norm für die Olympischen Sommerspiele in Paris. Zernikel teilte sich den dritten Platz mit dem Türken Ersu Sasma, der die Höhe im selben Versuch meisterte.
Olympiasieger, Weltmeister und Weltrekordler Armand Duplantis (Schweden) krönte sich mit 6,10 Metern erneut zum Europameister. Danach scheiterte er drei Mal bei seinem Versuch, seinen Weltrekord um einen Zentimeter auf 6,25 Meter zu verbessern.
Der zweite deutsche Starter Thorben Blech wurde mit übersprungenen 5,75 m geteilter Sechster. Bo Kanda Lita Baehre, als Vize-Europameister nach Italien gereist, war überraschend bereits in der Qualifikation gescheitert.
Fünfter Platz für Kolberg über 800 Meter
800-m-Läuferin Majtie Kolberg hat ihre starken Auftritte bei der Leichtathletik-EM in Rom nicht mit einer Medaille gekrönt. Die Mittelstrecklerin, die im Halbfinale ihre drei Jahre alte persönliche Bestzeit auf 1:58,74 Minuten verbessert und damit die Olympia-Norm erfüllt hatte, lief in ihrem ersten großen Finale am Mittwoch auf den guten fünften Rang (1:59,87).
Top-Favoritin und Titelverteidigerin Keely Hodgkinson (Großbritannien) holte sich nach 1:58,65 Minuten erneut Gold, Silber gewann Gabriela Gajanova (1:58,79/Slowakei), und Bronze ging an Anais Bourgoin (1:59,30/Frankreich).
Historisches drittes EM-Double für Ingebrigtsen
Jakob Ingebrigtsen hat das historische dritte EM-Double scheinbar mühelos perfekt gemacht. Norwegens Wunderläufer triumphierte über die 1.500 m in Meisterschaftsrekord von 3:31,95 Minuten und mit großem Vorsprung vor dem Belgier Jochem Vermeulen (3:33,30), Bronze ging an Pietro Arese aus Italien (3:33,34).
Damit gewann er wie bereits 2018 und 2022 sowohl Gold über die 1.500 als auch die 5.000 m. Robert Farken lief in 3:33,98 Minuten auf Rang acht. Die letzte deutsche EM-Medaille über 1.500 m holte Carsten Schlangen 2010 in Barcelona mit Silber.
10.000 Meter: DLV-Läufer abgeschlagen - Lobalu siegt
Der Schweizer Dominic Lobalu hat den Titel über die 10.000 m gewonnen. Der Langstreckenläufer, der bereits Bronze über 5000 m geholt hatte, setzte sich nach 28:00,32 Minuten in einem Hundertstel-Krimi vor dem Franzosen Yann Schrub (28:00,48) und Thierry Ndikumwenayo aus Spanien (28:00,96) durch.
Das deutsche Duo schaffte es nicht in die Top Ten. Aaron Bienenfeld landete mit 28:18,19 Minuten auf Platz 15, Nils Voigt folgte unmittelbar dahinter auf Position 16 in 28:21,28 Minuten.