Dabei spielen die katholische Kirche und die regierende nationalkonservative Partei PiS eine große Rolle. Und auch die sogenannten LGBT-ideologiefreien Zone sind in Polen keine Seltenheit mehr – obwohl die Europäische Union diese Zonen stark verurteilt.
Der Hass auf sexuelle Minderheiten ist in Polen also keine Ausnahme. Den Urheberinnen des bunten Madonnenplakats drohen wegen Beleidigung religiöser Gefühle jetzt bis zu zwei Jahre Haft. Dass Aktivismus in Polen vor Gericht landet, ist leider keine Seltenheit. Doch dagegen regt sich im Netz und auf der Straße Protest. Unter dem Hashtag #rainbowmadonna zeigt sich auf Social Media Solidarität für die drei Frauen: #JestemLGBT, "Ich bin LGBT" posten Menschen weltweit, nachdem in Polen friedliche Gay-Pride-Demonstrierende angegriffen werden. Öffentlich angestachelt von einigen Politikern.
#trending-Reporterin Anne Thiele macht sich in Polen selbst ein Bild: In der Hauptstadt Warschau, in den sogenannten „LGBT-Ideologiefreien Zonen“ im Osten Polens und vor Gericht in Plock – um der Frage auf den Grund zu gehen, wie sich Homophobie und LGBTQI*-Hass so sehr gesellschaftlich verankern konnten und welche Rolle die Kirche dabei spielt.
#trending ist ein reportagiges Format für Auslandsberichterstattung, ungeschönt und direkt, hoch personalisiert, mit Haltung, nah dran aber gemessen an höchsten journalistischen Standards. Unsere Reporter*innen durchforsten für #trending das Web. Wir suchen nach trending topics und finden unglaubliche Geschichten rund um den Globus. Und dann? Reisen wir hin, zu Menschen, die einem Trend gefolgt sind oder aktiv Material beisteuern, und gehen mit dieser Person in das Thema: zu Konflikten, Kriegen, sozialen Bewegungen, zu persönlichen Geschichten, Situationen, Subkulturen und Milieus, die sich hinter diesem Trend, hinter der Netzwelt befinden.