Das Emirat ist nicht erst seit kurzem ein beliebtes Influencer*innen-Ziel, denn Dubai hat längst das Influencer*innen-Marketing für sich entdeckt und genutzt: Weder Einkommens- noch Vermögenssteuer, dafür kostenlose Hotel- und Restaurantbesuche und sogar „Taschengeld“ für die Influencer*innen. Im Gegenzug gibt’s Fotos, Stories und Schwärmereien über das rosige Leben im Emirat auf den reichweitenstarken Timelines der Ausgewanderten.
Klingt wie eine Win-Win Situation. Von Menschenrechtsverletzungen, Ausbeutungen und einem milliardenschweren Staatschef, der seine eigene Tochter entführen und foltern ließ, hört man auf den Kanälen der Influencer*innen jedoch wenig. Denn während sie Shootings in der Wüste machen, Partys auf Yachten veranstalten und mit Jet-Skies über die Wellen reiten, arbeiten Billiglohnkräfte für einen Minimallohn unter der sengenden Sonne. Unter Hashtags wie #VisitDubai und #DubaiLife gibt es davon jedoch nichts zu sehen. Wie sieht diese gesellschaftliche Schere vor Ort aus? Welche Folgen hat der „Insta-Tourismus“ für die Menschen im Land? Ist den Tourist*innen und Influencer*innen bewusst, wer den Preis für ihren Urlaub, ihre Selbstinszenierung zahlt? Und wenn ja, wie lässt sich dies rechtfertigen?
#trending ist ein reportagiges Format für Auslandsberichterstattung, ungeschönt und direkt, hoch personalisiert, mit Haltung, nah dran aber gemessen an höchsten journalistischen Standards. Unsere Reporter*innen durchforsten für #trending das Web. Wir suchen nach trending topics und finden unglaubliche Geschichten rund um den Globus. Und dann? Reisen wir hin, zu Menschen, die einem Trend gefolgt sind oder aktiv Material beisteuern, und gehen mit dieser Person in das Thema: zu Konflikten, Kriegen, sozialen Bewegungen, zu persönlichen Geschichten, Situationen, Subkulturen und Milieus, die sich hinter diesem Trend, hinter der Netzwelt befinden.