maybrit illner - Keine Chance für „Nein“ zu Trumps Ukraine-Deals

Die Europäer könnten sich nach Auffassung von Ex-Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) einem zwischen den Präsidenten Russlands und der USA ausgehandelten Deal zur Beendigung des Krieges in der Ukraine nicht verwehren. Auf eine entsprechende Frage sagte Gabriel, der Vorsitzender der Atlantik Brücke ist, am Donnerstag in der ZDF-Sendung „maybrit illner“: „Harte Antwort: Nein.“  Zögen die Amerikaner ihre militärische Hilfe zurück, könnten die Europäer „diese Kraft“ nicht ersetzen. „Deshalb sind wir darauf angewiesen, auf allen Wegen, die wir haben, uns in diese Verhandlungen einzumischen“, so der SPD-Politiker. Hart ging Gabriel mit der Europäischen Union ins Gericht. Diese sei ja der Meinung, „im Jahre 2030 drohe ein kriegerischer Konflikt mit Russland und deshalb wolle man sich darauf vorbereiten“. Europa führe zuweilen „schon ein bisschen seltsame Diskussionen“, sagte Gabriel und fügte sarkastisch  hinzu: „Also wär ich Putin, würd ich 2028 kommen.“

Lob von Gabriel bekam der vermutlich nächste Kanzler der Bundesrepublik Deutschland, Friedrich Merz (CDU), für seine außenpolitischen Pläne. „Der zukünftige Kanzler sagt was Richtiges, nämlich dass er sich um Europa kümmern will“, betonte Gabriel am Donnerstag in der ZDF-Sendung „maybrit illner“. Das sei in der von Olaf Scholz (SPD) geführten Regierung „weitgehend unterblieben“. Merz nehme sich hingegen vor, die deutsche Führungsrolle in Europa wieder anzustreben – mit anderen gemeinsam. Er werde klug genug sein, „alles dafür zu tun, mit den Amerikanern auch innerhalb der Nato im Gespräch zu bleiben“ und zugleich alles dafür zu machen, dass die europäischen Nato-Partner „ganz eng zusammenarbeiten, um sozusagen einen europäischen Pfeiler innerhalb der Nato aufzubauen“, so Gabriel.

Ausschnitt aus: „maybrit illner“ mit dem Thema „Putin spielt mit Trump – und wer rettet jetzt die Ukraine?“ vom 20. März 2025 im ZDF.