„Es geht um die militärische Stärkung der Ukraine für potenzielle Verhandlungen“, sagte Klingbeil am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung „maybrit illner“. Zugleich müsse man über internationale Diplomatie den Druck auf Russlands Präsident Wladimir Putin „hochfahren“.
Selenskyi kommt an diesem Freitag nach Berlin, um Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu treffen.
„Diplomatie und militärische Stärke zusammen zu denken, das ist das, wie wir am Ende auch der Ukraine auf dem Wunsch nach Frieden helfen können“, sagte der Chef der Kanzlerpartei weiter. Bei dem Gespräch zwischen Selenskyi und Scholz werde es auch um die Frage gehen, wie man der Ukraine „Sicherheitsgarantien“ geben könne. „Ich glaube, es wird viel um die Frage gehen: Beitritt zur Europäischen Union, aber auch Beitrittsperspektiven zur NATO“, kündigte Klingbeil an.
Zugleich betonte Klingbeil, dass es kein Einknicken vor Putin geben dürfe. „Es ist völlig klar, Russland ist der Aggressor, Putin ist der Kriegsverbrecher, wir dürfen nicht einknicken vor Putin.“ Dies dürfe „nicht gemeint sein, wenn wir von Waffenstillstand reden“.
An der deutschen Debatte über den Ukraine-Krieg stört den SPD-Vorsitzenden, „dass sie hysterisch geführt wird, dass sie auch unversöhnlich geführt wird“. Er glaube, „wir verlieren auch einen Teil der Bevölkerung, der ernsthaft auch Fragen hat, Sorgen hat“. Dies müssten die demokratischen Parteien ernstnehmen, „weil wir sonst an die Populisten verlieren“.