Das Skandal-Unternehmen ließ sich von dem gescheiterten Minister bzw. seiner Firma „beraten“ – für sehr viel Geld. Dafür wärmte Guttenberg seine alten Kontakte auf – bis ins Kanzleramt, bis zu seiner ehemaligen Chefin Angela Merkel – wie das gemeinnützige Portal abgeordnetenwatch.de minutiös nachgezeichnet hat.
Ob das sitten- oder gar gesetzeswidrig war – diese Fragen umranken einen Untersuchungsausschuss, der nun Licht ins Dunkel um Wirecard bringen soll, samt Befragung von Guttenberg und Merkel. Wir fragen zudem anhand weiterer krasser Fälle: Ist Lobbyismus prinzipiell schlecht – muss das weg?
Und: Was droht Guttenberg, was der Kanzlerin? Daniel Pontzen hat dazu ExpertInnen und einen Insider befragt – die einen differenzierten Blick nahelegen.
Die spannende Personalie Guttenberg hat ZDF-Hauptstadt-Korrespondent Daniel Pontzen vor seiner Zeit in Berlin in den USA beobachtet, wo er Korrespondent in Washington war, während Guttenberg seine Beratungsfirma in New York aufbaute.
Update vom 17.12.2020: Guttenberg hat im Untersuchungsausschuss ausgesagt, seine Firma habe für die Wirecard-Beratung nicht die von der FAS kolportierten 970.000 Euro bekommen, sondern höchstens 760.000 Euro. Außerdem sei es keine Lobbyarbeit gewesen.