In Nordkorea passieren Dinge, die für die Außenwelt schwer zu entschlüsseln sind. Seit einiger Zeit werden in Südkorea große weiße Ballons entdeckt, gefüllt mit Abfall, Dreck und menschlichen Exkrementen. Sobald ein Ballon landet, rücken das südkoreanische Militär und der Seuchenschutz an. Doch was steckt dahinter? Ist das nur eine gezielte Provokation des Regimes von Kim Jong-un, oder soll es eine viel ernstere Botschaft vermitteln - wo Ballons landen, könnten auch Raketen einschlagen?
Für die Menschen im Grenzgebiet sind solche Vorfälle nur ein Puzzle-Teil in ihrem Leben im Schatten des jahrzehntelangen Konflikts zwischen Süd- und Nordkorea. Bauern müssen bei der Feldarbeit Minen meiden, und Propaganda-Beschallung gehört ebenso zum Alltag wie die ständige Unsicherheit. Was ist der Grund, warum sich Nordkorea so stark vom Rest der Welt isoliert? Was treibt das Regime dazu, die eigene Bevölkerung abzuschotten und unter strikter Kontrolle zu halten? Einige Frauen, die aus Nordkorea fliehen konnten, berichten unserer Ostasien-Korrespondentin Miriam Steimer von einem System aus Manipulation, Gewalt, Propaganda und falschen Wahrheiten, das sie lange gefangen hielt. Ihre Geschichten offenbaren eine Welt, die nach außen hin kaum zugänglich ist. Ein auslandsjournal Global PolitiX aus der Pufferzone zwischen Süd- und Nordkorea.