Zwei Menschen umarmen sich
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In Belgien läuft ein Prozess, der das ganze Land bewegt. Zehn Männer müssen sich wegen der Terroranschläge vom 22. März 2016 in Brüssel mit 32 Todesopfern und Hunderten Verletzten verantworten.

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In Belgien läuft ein Prozess, der das ganze Land bewegt. Zehn Männer müssen sich wegen der Terroranschläge vom 22. März 2016 in Brüssel mit 32 Todesopfern und Hunderten Verletzten verantworten.

Die Opfer der Anschläge blicken sehr unterschiedlich auf diesen Prozess. Da ist etwa Sabine Borgignons. Sie saß neben dem Selbstmordattentäter in der Metro. Sie wurde schwer verletzt, lag mehrere Wochen im Koma und kann sich an nichts erinnern. „Dass ich jetzt zum Prozess gehe, hilft mir, mein Leben selbst in die Hand zu nehmen“, sagt Sabine kurz bevor sie zum ersten Mal den Gerichtssaal betritt. Noch heute leidet sie unter den körperlichen und psychischen Folgen der Explosion. 
Mohamed El Bachiri hingegen tritt zwar als einer der rund 1000 Nebenkläger auf, will sich und seine drei Söhne aber vom Prozess fern halten. Seine Frau Loubna war am Tag der Anschläge nur wenige Meter entfernt von Sabine in der Metro. Sie überlebte nicht. Mohamed lebt in Molenbeek – dem Viertel, aus dem die meisten der Attentäter kommen. Aber er verspürt keinen Hass mehr, setzt sich seit Jahren aktiv für Mitmenschlichkeit und Verständigung der Kulturen ein: „Das ist meine Art Kampf, er gibt meinem Leben noch einen Sinn.“
 Jaana Mettala war auch in der Metro, im siebten Monat schwanger. Sie und ihr Baby überlebten. Doch noch heute leidet die ganze Familie – und schöpft gleichzeitig Hoffnung aus allem. Sie sehen sich als Beweis, dass das Leben an dem 22. März 2016 auch gegen den Tod gewonnen hat.
 Sie alle stehen stellvertretend für das Land, das auch sieben Jahren nach den Anschlägen weiter versucht, sein Trauma zu bewältigen. Und hofft, dass der Prozess zumindest einen Beitrag leisten kann.