King Charles besucht Frankreich: Pomp für den royalen Gast

    Charles III besucht Frankreich:Prunk und Pomp für den königlichen Gast

    Luis Jachmann
    von Luis Jachmann
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    Mit einem Staatsdinner im Schloss Versailles empfängt Macron den britischen König Charles III. Ein majestätischer Rahmen, um die französisch-britischen Beziehungen zu vertiefen.

    Es war einst das Machtzentrum Frankreichs. Im Schloss Versailles, wo Könige bis zur französischen Revolution residiert haben, lädt der französische Präsident Emmanuel Macron zum Staatsbankett. Hummer, Geflügel und Litschisorbet werden aufgetischt, um dem britischen König Charles III. und dessen Frau Camilla die Ehre zu erweisen.
    "Noch immer finden im Schloss von Versailles Ereignisse statt, die das politische Leben in Frankreich prägen. Insofern hat auch die Republik Versailles nicht ganz hinter sich gelassen", sagt Politikwissenschaftler Benjamin Morel.
    Der Eingang vom Schloss Versailles
    Im Schloss Versailles wurde 1919 der Friedensvertrag nach dem Ersten Weltkrieg unterzeichnet.(Archivbild)
    Quelle: imago

    Kranzniederlegung am Triumphbogen

    An einem anderen geschichtsträchtigen Ort beginnt der Staatsbesuch am Nachmittag. Am Triumphbogen legen Macron und Charles III. einen Kranz am Grab des unbekannten Soldaten nieder. Am Donnerstag besuchen sie die Baustelle der Kathedrale von Notre Dame. Dazwischen ist Zeit für politischen Smalltalk: informell, im Elysée-Palast.
    Der Antrittsbesuch des britischen Monarchen in Frankreich erfolgt mit einem halben Jahr Verspätung. Die gewaltsamen Ausschreitungen rund um die Rentenproteste in Frankreich durchkreuzten die Pläne. Aus dem Elysée-Palast hieß es damals, dass Macron den königlichen Empfang schnell nachholen wollte.
    Das Treffen ist eine Prestigefrage: Seht her, Paris und London sind ein wichtiges europäisches Tandem in einer Welt, die sich gerade geopolitisch neu sortiert.

    Trotz Ruhe nach Protesten: Macron bleibt unbeliebt

    Ein halbes Jahr nach der Absage geht Macron einerseits als politischer Gewinner aus dem komplizierten Frühjahr hervor: Seine Rentenreform ist verabschiedet und nach der Empörung über Polizeigewalt ist über den Sommer Ruhe eingekehrt.
    Andererseits bleibt Macron unbeliebt. Davon durfte er sich gerade erst ein Bild machen: beim Auftaktspiel der Rugby-Weltmeisterschaft wurde er von zehntausenden Sportfans ausgepfiffen.
    Das pompöse Staatsbankett in Versailles dürfte Kritiker bestätigen: "Vor allem von der linken Opposition gibt es Kritik an der Wahl des Ortes. Mit Versailles verbindet man die Monarchie. Das ist insofern problematisch, als dass der politischen Elite gerade nachgesagt wird, abgehoben zu sein, während die Kaufkraft im Land schwindet", sagt Politologe Morel.

    König Charles III. spricht über Klimawandel

    Das Problem bröckelnder Beliebtheit kennt Charles III. so nicht. Er kann auch in Paris auf Themen setzen, die auf große Zustimmung in der Bevölkerung treffen. Beim Besuch des Nationalmuseums für Naturgeschichte und auch bei seiner Rede im französischen Senat wird er die großen Herausforderungen unserer Zeit ansprechen: den Kampf gegen den Verlust der Artenvielfalt.
    Ökobauer Prinz Charles (Archiv)
    Sein ganzes Leben lang hat er sich auf diese Aufgabe vorbereitet: seit dem Tod von Königin Elizabeth II. am 9. September 2022 ist Charles III. König. 30.03.2023 | 3:52 min
    Und er wird die Unterstützung der Ukraine betonen. Frankreich und Großbritannien gehen beim deutschen Streitthema Marschflugkörper im Gleichschritt, haben Lieferungen bereits angekündigt.

    Differenzen bei Migrationspolitik

    Weniger harmonisch ging es in der Vergangenheit beim Migrationsthema zur Sache. Lampedusa hat die Frage nach der Verteilung von Geflüchteten wieder befeuert. Eine Frage, bei der es auch zwischen Großbritannien und Frankreich knirscht. Anfang September meldeten britische Behörden einen neuen Rekord an Menschen, die an einem Tag irregulär die englische Küste erreichten.
    Die gemeinsamen Grenzkontrollen von britischer und französischer Polizei scheinen noch nicht die von London gewünschte Wirkung zu erzielen: einen massiven Rückgang Ankommender.
    Mit Folgen für die französisch-britischen Beziehungen, analysiert Politologe Morel:

    Nach dem Brexit hat sich das Verhältnis verbessert. Aber die Spannungen rund um Calais, rund um das Thema Migration bleiben bestehen.

    Politikwissenschaftler Benjamin Morel

    Eine langfristige Zusammenarbeit in der Migrationspolitik - auch hier stecken britischer König und französischer Staatschef Möglichkeiten ab. Um langfristige Lösungen dreht sich auch der dritte Tag des Staatsbesuchs. Dann schaut sich das Königspaar ein Aufforstungsprogramm bei Bordeaux an.

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