Sorge vor dem Winter - Was passiert bei ZDFheute live?
Fast einen Monat nach der Rückeroberung von Cherson bewegt sich die Frontlinie im Osten der Ukraine kaum noch. Der Krieg am Boden wird trotzdem erbittert weiter geführt. Russische Armee und Wagner-Truppen versuchen mit allen Mitteln die Stadt Bachmut im Donbas einzunehmen. Ändert sich das mit Beginn des Winters und der Frostperiode?
Russlands Präsident Wladimir Putin bekräftigte am Mittwoch erneut, dass sein Land mit allen Mitteln kämpfen werde, um seine Interessen zu verteidigen.
Mit der kalten Witterung könnte der Krieg neue Wendungen nehmen. Schweres Militärgerät könnte sich auch abseits der Straßen bewegen, Flüsse frieren zu und wären damit bald auch mit schwerem Gerät überquerbar. Militärexperten rechnen deshalb schon bald mit neuen Offensiven. Nach Nato-Erkenntnissen will der Kreml dagegen den Winter nutzen, um seine Truppen neu aufzustellen und Waffen zu reparieren.
Oberst i.G. Andreas Schreiber ordnet die militärische Lage in der Ukraine ein und spricht über die Kriegsführung im Winter. Inwiefern kann der Winter eine Entscheidung bringen?
Kritische Versorgungslage in der Ukraine
Die Ukraine kämpft aktuell mit massiven Stromausfällen, zuletzt waren 40 Prozent der Region Kiew ohne Strom. Viele Haushalte erhalten nur noch maximal acht Stunden Strom täglich. Grund sind eine Serie russischer Raketenangriffe auf das ukrainische Stromnetz. Laut Netzbetreiber Ukrenerho fehlt landesweit mehr als ein Viertel und in Kiew mehr als ein Drittel der nötigen Strommenge.
Im Winter bedeuten Stromausfälle, dass Menschen über Stunden, manchmal Tage nicht heizen können. Gegenüber dem ZDF drückte es eine Frau aus Kiew kürzlich so aus:
Nach Meinung der Vereinten Nationen könnte es sich bei den Angriffen auf die Versorgung von Zivilisten um ein Kriegsverbrechen handeln. "Wenn das so ist, werden wir uns bemühen, die Verantwortlichen zu ermitteln", versprach UN-Untersuchungskommissar Pablo de Greiff. "Daran arbeiten wir intensiv und ernsthaft."
Trotz allem sei das landesweite Stromnetz weiter intakt, versicherte Ministerpräsident Denys Schmyhal am Montag auf Telegram. 14 Milliarden Kubikmeter Erdgas und 1,3 Millionen Tonnen Kohle an Reserven reichten aus, um das Land mit Elektrizität und Fernwärme zu versorgen. Über 50 Prozent des Strombedarfs werden ohnehin durch die Atom- und Wasserkraftwerke gedeckt.
Mit Material von AP und dpa
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