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Bleibt Erdoğan an der Macht?

Der türkische Präsident muss in die Stichwahl, hat aber einen Vorsprung. ZDF-Reporterin Anna Feist, CDU-Politikerin Serap Güler und Experte Kristian Brakel ordnen ein.

Videolänge:
32 min
Datum:
15.05.2023

Türkei vor Stichwahl: Hat Kılıçdaroğlu noch eine Chance gegen Erdoğan?

In der Türkei kommt es zu einer Stichwahl: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan holte laut Wahlbehörde bei der Präsidentenwahl die meisten Stimmen, verpasste aber eine absolute Mehrheit. Oppositionsführer Kemal Kılıçdaroğlu liegt knapp hinter Erdoğan, sodass es am 28. Mai zum Duell um das Präsidentenamt kommt.

Weit abgeschlagen auf dem dritten Platz in der Türkei landete Sinan Oğan von der ultranationalistischen Ata-Allianz, dennoch könnte ihm eine wichtige Rolle für den Wahlausgang zukommen: Für wen gibt er bei der Stichwahl eine Wahlempfehlung? Erdoğan oder Kılıçdaroğlu?

Wahl in der Türkei gilt als richtungsweisend

Neben der Präsidentenwahl wurde auch das Parlament der Türkei neu gewählt: Dort zeichnete sich ab, dass Erdoğans Regierungsallianz ihre Mehrheit verteidigen konnte. Der Präsident hat seit der Einführung eines Präsidialsystems 2018 weitreichende Befugnisse, das Parlament mit seinen 600 Abgeordneten ist dagegen geschwächt.

Die Wahl in der Türkei gilt als richtungsweisend. Es wird befürchtet, dass das Nato-Land in weiteren fünf Jahren unter Erdoğan noch autokratischer werden könnte. Der 74-jährige Kılıçdaroğlu ist Kandidat für ein breites Bündnis aus sechs Parteien. Er verspricht die Rückkehr zu einem parlamentarischen System sowie zur Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.

Hat die Opposition nun noch eine Chance gegen Erdoğan? Wie fair waren die Wahlen? Und wie aussagekräftig sind die Zahlen in der Türkei? Darüber diskutiert ZDFheute live mit CDU-Politikerin Serap Güler, Wahlbeobachter Frank Schwabe (SPD) und Kristian Brakel von der Heinrich-Böll-Stiftung Istanbul. Außerdem schalten wir zu unseren Reportern in die Türkei und nach Nordrhein-Westfalen.

Istanbuls Bürgermeister wirft Erdoğan Manipulation vor

Der Bürgermeister von Istanbul und Parteifreund von Erdoğans Herausforderer Kılıçdaroğlu, Ekrem İmamoğlu, wirft dem Regierungslager vor, die Zahlen zu manipulieren. Ihm zufolge begannen Regierungsvertreter, Ergebnisse in Hochburgen für die Parteien des Oppositionsbündnisses von Kılıçdaroğlu anzufechten. Dies geschehe auch dort, wo seine Partei "deutlich" vorne liege, sagte İmamoğlu.

Zahlen des oppositionsnahen Nachrichtenportals Anka zufolge lagen Erdoğan und Kılıçdaroğlu nach Teilauszählungen fast gleichauf. Auch CDU-Politikerin Serap Güler kritisiert das Vorgehen der Regierungspartei AKP:

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Die meisten Umfragen hatten einen knappen Vorsprung Kılıçdaroğlus bei der Präsidentenwahl in der Türkei vorhergesagt, manchen von ihnen zufolge konnte er sich sogar Hoffnung auf einen Sieg in der ersten Runde machen.

Mit Material von dpa, AFP und ZDF

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