Harris vs. Trump: So steht es im Rennen um das Weiße Haus
Hoffnung, Aufbruch, und kein Weg zurück: Das sind die Signale die Kamala Harris vom Parteitag der US-Demokraten sendet. Sie will die Spaltung im Land überwinden und eine Präsidentin für alle Amerikaner sein. Feierlich nahm sie die Nominierung als Präsidentschaftskandidatin ihrer Partei an. Es war der Höhepunkt des viertägigen Parteitages in Chicago.
In einer flammenden Rede warb sie für eine bessere Zukunft. Dabei will sie das „kaputte Einwanderungssystem“ reformieren. Außerdem wolle sie sich nicht bei Diktatoren einschmeicheln. Fast zeitgleich besuchte Kontrahent Trump die Grenze zu Mexiko und kritisiert Harris Migrationspolitik als US-Vizepräsidentin.
Trotz allem Jubel und Freudentaumel auf dem Parteitag ist die Wahl nicht gewonnen. Trumps Angriffe von der Grenze zeigen, es wird ein harter Kampf. Zudem gibt es Spekulationen, dass der dritte parteilose Präsidentschaftsbewerber Robert F. Kennedy aus dem Rennen aussteigen und Trump unterstützen könnte. Der 70-Jährige hat für heute Abend eine Ansprache angekündigt.
Was das für den Wahlkampf bedeutet und wieviel Rückenwind die Kamala-Show in Chicago den Demokraten gibt, analysiert ZDFheute live mit ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen in Chicago und dem Politikwissenschaftler Michael Werz vom Center for American Progress aus Washington.
Was kommt nach der Welle der Euphorie, welche Chancen hat Kamala Harris tatsächlich und wie wollen die Demokraten Trump schlagen?
Harris überholt Trump
Aktuelle Umfragen zeigen, dass Kamala Harris mehr Menschen von sich überzeugen kann als ihr Konkurrent Donald Trump. Seit dem Rückzug Joe Bidens am 21. Juli sind ihre Umfragewerte deutlich gestiegen. Gleichzeitig sank die Zustimmung für Trump.
Kamala Harris' Agenda
Bidens Rücktritt als Präsidentschaftskandidat hatte einen positiven Einfluss auf seine eher unbeliebte Vizepräsidentin Harris. Während sie in den vergangenen drei Jahren im Hintergrund agierte und sich eher unangenehmen Themen wie Migration und dem Krieg in Nahost beschäftigte, punktet sie nun mit klaren Worten gegen Abtreibungsverbote und Waffengewalt. Im Februar bekannte sie sich in einer Rede vor der Münchner Sicherheitskonferenz explizit zur Nato und zur internationalen Zusammenarbeit.
Mit Tim Walz hat Harris außerdem einen nahbaren Vizekandidaten, der die Sympathien der Mittelschicht für sich gewinnt. Als Gouverneur von Minnesota setzte er sich für Bildungsreformen, Klimaschutz und eine umfassende Gesundheitsversorgung ein. Gemeinsam wollen Harris und Walz die Mittelschicht stärken und sich für den Schutz von Sozialversicherung und Gesundheitsversorgung einsetzen.
Mit Material von: ZDF
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