Sicherheitswarnungen seit 2018 - ZDFheute live zur verschollenen "Titan"
Die Suche nach dem Tauchboot in der Nähe des "Titanic"-Wracks geht weiter. Zuletzt wurden Klopfgeräusche registriert, dennoch bleibt die genaue Lokalisierung schwierig: Es sei, "als würde jemand ein 50-Pence-Stück auf ein Fußballfeld legen und versuchen, es zu finden", erklärt Mike Welham, Spezialist für Marineeinsätze.
Das "Titanic"-Wrack liegt in rund 3.800 Metern Tiefe. Und: Experten gehen davon aus, dass der Sauerstoff an Bord des Tauchboots nur noch bis Donnerstag früh reicht.
Zweifel an Sicherheit des Titanic-Tauchboots
Zudem mehren sich die Zweifel an der Sicherheit der "Titan". "Wir befürchten, dass der aktuelle experimentelle Ansatz von OceanGate zu negativen Ergebnissen führen könnte (von geringfügig bis katastrophal)", zitiert die New York Times aus einem Schreiben von Führungskräften der Tauchboot-Industrie, das auf 2018 datiert war.
OceanGate-Chef Stockton Rush wurde in dem Brief aufgerufen, die "Titan" unabhängig testen zu lassen. Die BBC berichtete unter Berufung auf US-Gerichtsdokumente, ein OceanGate-Mitarbeiter habe 2018 vor potenziellen Sicherheitsproblemen gewarnt. Mängel im Karbonrumpf des Boots könnten ohne strengere Tests unentdeckt bleiben.
Welche Chancen hat die Rettungsmission noch? Wie sicher ist das Titanic-Tauchboot wirklich? Und wurden Warnungen bezüglich der "Titan" überhört? Darüber sprechen wir bei ZDFheute live mit Titanic-Expertin und ZDF-Reporterin Brigitte Saar, ZDF-Korrespondent Johannes Hano in New York und dem ehemaligen U-Boot-Kapitän Jürgen Weber.
Eine Reise mit der "Titan" kostet 250.000 Dollar
Stockton Rush gründete OceanGate 2009. Von ihm geplante Tauchgänge zur "Titanic" scheiterten jedoch zunächst an fehlenden Genehmigungen. In der Zeitschrift "Smithsonian" beklagte Rush sich 2019 über die hohen Sicherheitsstandards, die Innovationen bremsten. 2021 erhielt er schließlich doch die Erlaubnis, zahlende Kunden mit seinem eigens dafür konstruierten Tauchboot zum bekanntesten Wrack der Welt zu bringen. Der von ihm genommene Preis für die Reise: 250.000 Dollar pro Person.
Mit Material von ZDF, ap, dpa
Poste hier deine Meinung: Wir freuen uns auf deine Beiträge! Melde dich mit einem an, um einen Kommentar zu schreiben.