In Syrien rücken die islamistischen Rebellen vom Nordwesten weiter in Richtung Süden vor. Nach der Einnahme der Großstädte Aleppo und Hama stehen sie jetzt vor den Toren der strategisch wichtigen Stadt Homs. Laut syrischer Beobachtungsstelle für Menschenrechte müssen sie nur noch fünf Kilometer bis zu den Vororten der Metropole zurücklegen. Sollten Assads Truppen Homs an die Rebellen verlieren, wäre für sie der Weg nach Damaskus frei. Es wäre ein katastrophaler Schlag für den syrischen Machthaber.
Trotz russischer Unterstützung für Assad verläuft die überraschende Großoffensive der Rebellen offenbar wie geplant. Sie liefern sich seit rund einer Woche heftige Gefechte mit der syrischen Armee, die ihnen vielerorts kaum etwas entgegenzusetzen hat. Laut UN-Angaben sind wegen der Kämpfe über 280.000 Menschen auf der Flucht. Nach Jahren des Stillstands ist der Krieg in Syrien wiederentfacht.
Der Anführer der Rebellen, Abu Mohammed al-Dschulani, bekräftigte gegenüber dem US-Sender CNN das Ziel, Assad zu stürzen. Dies sei das "Ziel der Revolution". Um das zu verhindern, bekommt Assad auch Unterstützung aus Iran und dem Libanon. Teheran werde weitere Drohnen und Raketen liefern, so ein Vertreter des Mullah-Regimes. Die libanesische Terrormiliz Hisbollah soll Truppen nach Homs entsandt haben.
Bürgerkrieg seit 2011
Seit 2011 herrscht in Syrien Bürgerkrieg. Der Auslöser waren Proteste gegen Präsident Assad im Rahmen des arabischen Frühlings und deren blutige Niederschlagung durch das Regime. Zunehmend beteiligten sich auch internationale Player. Nach Jahren verhältnismäßigen Stillstands haben vor einer Woche die Rebellen die Großoffensive im Nordwesten des Landes gestartet. Es sind die intensivsten Kämpfe seit vier Jahren.
Machtverteilung im Land
Während das syrische Regime von Russland, Iran und der Hisbollah unterstützt wird, ist die Unterstützungslage für die islamistischen Rebellen weitaus unübersichtlicher. Sie haben vor allem im Nordwesten Syriens und an der türkischen Grenze die Kontrolle. Die Türkei dementiert, etwas mit der Offensive zu tun haben. Beobachter im Land gehen aber davon aus, dass Ankara den Vorstoß zumindest gebilligt hat. In weiten Teilen des Südens haben die Streitkräfte Assads das Sagen. Der Nordosten wird hingegen von kurdischen Milizen dominiert.
Mit Material von AFP, Reuters und ZDF
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