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Chaos in Russlands Armee?

Der als "General Armageddon" bekannte Vizechef des Generalstabs Surowikin soll festgenommen worden sein. Welche Folgen hat der Wagner-Aufstand für den Krieg in der Ukraine?

Videolänge:
23 min
Datum:
29.06.2023

Russischer „General Armageddon“ offenbar festgenommen: Profitiert die Ukraine? | ZDFheute live

Der Wagner-Aufstand stellt auch die russischen Streitkräfte in Frage, die Prigoschins Söldner nicht aufhielten. Nach übereinstimmenden Berichten soll der Vizechef des russischen Generalstabes Sergej Surowikin festgenommen worden sein. Er war auch Stellvertreter von Generalstabschef Gerassimow als Kommandeur des Kriegs in der Ukraine.

Surowikin, der wegen seines martialischen Vorgehens im Syrien-Krieg "General Armageddon" genannt wird, wurde zuletzt nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen. Der "New York Times" zufolge soll Surowikin vorab über die Söldner-Rebellion informiert gewesen sein.

London sieht Moral russischer Armee geschwächt

Die Moral der russischen Armee ist nach Ansicht britischer Geheimdienstexperten durch den Abschuss von Hubschraubern und eines Flugzeuges während des Wagner-Aufstands geschwächt worden. "Kurzfristig wird der psychologische Schock, eine große Zahl an Crewmitgliedern auf diese Weise verloren zu haben, beinahe sicher die Moral der russischen Luftstreitkräfte schwächen", so der Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London.

Bundeskanzler Scholz rief die EU derweil zum Durchhalten bei ihrer Unterstützung für die Ukraine auf. Der russische Angriffskrieg könne noch lange dauern, sagte Scholz zu Beginn des EU-Gipfels in Brüssel. Dort ist die weitere Unterstützung der Ukraine eines der Topthemen. Die ukrainische Armee berichtet inzwischen von weiteren Vorstößen bei Bachmut. Zuvor soll sie auch einen wichtigen Brückenkopf am Südufer des Dnipro bei Cherson eingenommen haben.

Wagner-Aufstand: Der Auslöser für die Situation der russischen Armee

Die Auseinandersetzungen zwischen dem russischem Verteidigungsminister Schoigu und Wagner-Chef Prigoschin hatten am Wochenende ihren Höhepunkt erreicht. Prigoschins Truppen hatten am Samstag zwischenzeitlich unter anderem die südrussische Stadt Rostow am Don besetzt und waren von dort Richtung Moskau marschiert. Rund 200 Kilometer vor der russischen Hauptstadt kehrten sie überraschend um.

Kreml-Chef Putin hatte zunächst ihm und allen Anhängern mit strafrechtlicher Verfolgung gedroht, ruderte dann aber doch zurück und stellte es den Wagner-Söldnern frei, Prigoschin ins Exil nach Belarus zu folgen oder sich der russischen Armee anzuschließen. Prigoschin selbst hat sich noch nicht in Belarus gezeigt.

Nach unbestätigten Berichten könnte er auch weiter in Russland sein. Er soll sich geweigert haben, einen Vertrag zu unterschreiben, der seine Söldner dem russischen Verteidigungsministerium unterstellt. Nach Angaben des Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses im russischen Parlament wird Prigoschin deshalb die Finanzierung entzogen. Seine Söldner würden deshalb auch nicht mehr in der Ukraine eingesetzt.

Mit Material von ZDF, dpa, AFP

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