Greenpeace vs. Bauernverband – Was passiert bei ZDFheute live?
Einkaufen im Supermarkt wird wohl bald noch teurer. Allein im Mai sind die Lebensmittelpreise um mehr als 11 Prozent gestiegen. Doch "vieles kommt leider erst noch", sagt Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir. Wer kann sich das noch leisten? Und wie wird unser Essen wieder günstiger?
Darüber diskutieren bei ZDFheute live der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes Bernhard Krüsken sowie Lasse van Aken von Greenpeace. Der Bauernverband fordert, mehr Flächen zu nutzen - Greenpeace jedoch pocht auf Nachhaltigkeit.
Weitere Preissteigerungen sind wahrscheinlich
Der Deutsche Bauernverband beklagt sich über die gestiegenen Produktionskosten für Landwirte. "Dünger kostet das Vierfache, Futter kostet das Doppelte, Diesel ist fast nicht mehr bezahlbar", meint Bauernpräsident Joachim Rukwied. Und für die kommenden Monate hält Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir weitere Preissteigerungen für möglich. Der "Rheinischen Post" sagte er:
Auf dem Bauerntag in Lübeck sagte der Bundeslandwirtschaftsminister, man habe bereits diverse Maßnahmen ergriffen, um Verbraucherinnen und Verbraucher zu entlasten. Dabei nannte er den Mindestlohn sowie den Tankrabatt als Beispiele. Die Folgen des Krieges könne er aber nicht ungeschehen machen, so Özdemir.
Unterdessen hat sich der Deutsche Bauernverband für eine Produktionsausweitung in Deutschland ausgesprochen. Mit einer vorübergehenden Nutzung zusätzlicher Flächen könnten 1,4 Millionen Tonnen mehr Weizen erzeugt werden, so Präsident Rukwied. Gleichzeitig verdeutlichte er sein "glasklares Nein" zur Kehrtwende der Agrarpolitik. Am Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz müsse weiter gearbeitet werden. Es gelte dabei aber auch, Regelungen nachzujustieren.
Deswegen wurde unter anderem schon ermöglicht, dass ausnahmsweise Gras und Pflanzen von "ökologischen Vorrangflächen" als Futter genutzt werden dürfen. Özdemir wendet sich aber gegen weitergehende Forderungen, auf Brachflächen etwa Getreide anzubauen.
Mit Material von ZDF, dpa und AFP.