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Wie lief der Pager-Angriff?

Im Libanon explodieren etliche Pager - auch Mitglieder der Hisbollah-Miliz werden verletzt. Steckt Israel dahinter und wie werden die Funkgeräte zu Waffen? ZDFheute live analysiert.

Videolänge:
37 min
Datum:
18.09.2024
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 18.09.2025

In Libanon sind nahezu zeitgleich hunderte Pager explodiert. Knapp 2.800 Menschen wurden verletzt, mindestens 12 getötet - darunter viele Mitglieder der vom Iran unterstützen Hisbollah-Miliz. Die macht Erzfeind Israel für den Anschlag auf die kleinen Funkgeräte verantwortlich. Auch Experten gehen von einer Sabotage-Aktion aus. Heute dann die Meldung, dass auch Walkie-Talkies am Stadtrand von Beirut explodiert sein sollen.

Laut US-Medien soll der israelische Geheimdienst Mossad eine Lieferung der Pager abgefangen und in den Geräten einige Gramm Sprengstoff platziert haben. Wie die New York Times berichtet, soll die Hisbollah die Pager beim Hersteller Apollo Gold bestellt haben. Das in Taiwan ansässige Unternehmen wies eine Verbindung zu dem Vorfall aber von sich - eine in Ungarn ansässige Firma habe die Geräte entworfen und gefertigt.  

Wofür nutzt die Hisbollah die Pager?

Pager sind Vorläufer von Handys. Die Schiiten-Miliz nutzt die Funkempfänger seit Jahren, da sie schwieriger zu orten sind. Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah und seine Anhänger befürchten, beim Einsatz von Smartphones ein leichtes Ziel für Israels Militär zu sein. Für die Explosionen kündigte die Miliz bereits Vergeltung an. Mit einem Schlag wird schon gerechnet, seit Hamas-Chef Ismail Hanija in Teheran und ein hochrangiger Hisbollah-Kommandeur mutmaßlich von Israel getötet worden waren.

Wie können Pager technisch manipuliert und als Waffe genutzt werden? Welches Ziel verfolgt man mit einer solchen Aktion? Steckt wirklich Israel dahinter und wie beeinflusst der Angriff den Gaza-Krieg? Darüber spricht Carsten Rüger bei ZDFheute live mit Waffen- und Militärexperte Fabian Hinz sowie mit Manuel Atug, Gründer und Sprecher der Arbeitsgruppe Kritische Infrastrukturen.

Iran unterstützt die Hisbollah

Der iranische Außenministeriumssprecher Nasser Kanani sprach von einem "terroristischen Akt", der auf libanesische Bürger gezielt habe und einem "Beispiel für Massenmord".  Der Iran verurteilte die tödlichen Explosionen scharf.

Iran unterstützt die Hisbollah, die Huthis im Jemen, terroristische Gruppierungen im Irak und Syrien, aber auch die radikalislamische Hamas im Gazastreifen. Hamas-Chef Ismail Hanija pflegte enge Beziehungen zum Regime in Teheran, bis zu seinem Tod im August. Zum diesem Zeitpunkt hielt er sich wegen der Vereidigung des neuen Präsidenten Massud Peseschkian in Iran auf.

Israel und die Hisbollah

Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel und dem daraus resultierenden Beginn des Gaza-Krieges liefern sich Israel und die Hisbollah auch an der Grenze zum Libanon Gefechte. Zehntausende Menschen wurden auf beiden Seiten der Grenze vertrieben, zahlreiche getötet.

Wer ist die Hisbollah?

Die Schiitenorganisation Hisbollah entstand 1982 mit iranischer Unterstützung als Antwort auf die israelische Invasion im Bürgerkrieg im Libanon. Seitdem kämpft sie politisch, aber auch mit Gewalt gegen Israel. Die Hisbollah ist auch im libanesischen Parlament vertreten. Sie gilt heute als einflussreiche politische Kraft. Ihre Macht stützt sich unter anderem auf ihre eigene Miliz, mit der sie ganze Gebiete kontrolliert, darunter die Region an die Grenze zu Israel.  

Quellen: AFP, dpa und ZDF

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