Drohnenangriffe auf russische Militärstützpunkte - Was passiert bei ZDFheute live?
Einen Tag nach den Drohnenangriffen auf zwei russische Militärflughäfen Hunderte Kilometer hinter der Frontlinie, meldete Russland am Dienstagmorgen eine weitere Explosion. Nach einem Drohnenangriff in Kursk habe ein Öltank Feuer gefangen, teilte Gouverneur Roman Starowoi auf Telegram mit. Russland macht Kiew für die Angriffe verantwortlich. Das Verteidigungsministerium in Moskau sprach von "reaktiven Drohnen aus sowjetischer Produktion" des "Kiewer Regimes". Die ukrainische Regierung äußerte sich zunächst nicht direkt dazu.
Nachdem Moskau die Angriffe als Bedrohung eingestuft hatte, beriet Präsident Putin am Dienstag mit hochrangigen Vertretern der Sicherheitsbehörden darüber, wie die "innere Sicherheit" des Landes gewährleistet werden könne. Putins Sprecher Dmitri Peskow sagte, die Behörden würden "notwendige" Maßnahmen ergreifen, um das Land vor ukrainischen Angriffen zu schützen.
Russland hatte am Montag eine neue Welle von Raketenangriffen auf die ukrainische Infrastruktur gestartet. Ausfälle von Strom, Fernheizung und Wasser meldeten unter anderem die Hafenstadt Odessa und die Industriestadt Krywyj Rih.
Kann die Ukraine so weit entfernte Ziele in Russland angreifen? Welche Taktik könnte dahinterstecken? Warum äußert sich Kiew nicht zu den Explosionen? Und wie könnte Russland nun reagieren? Darüber spricht ZDFheute live mit dem Militärexperten Marcus Keupp von der ETH Zürich. ZDF-Reporter Henner Hebestreit berichtet über Reaktionen aus der Ukraine.
Drei Angriffe in zwei Tagen – Was bedeutet das für das russische Militär?
Als signifikanten Rückschlag für den Kreml werten die britischen Geheimdienste die Drohnenangriffe. Sollte Russland die Explosionen mit bisher unklarer Ursache als gezielte Attacke einstufen, sei dies wohl ein schweres Versagen beim Schutz der eigenen Truppen, schätzt das britische Verteidigungsministerium. Auch aufgrund der Lage sei der Vorfall bedeutsam, denn der angegriffene Militärflugplatz "Engels" sei mehr als 600 Kilometer von ukrainisch kontrolliertem Gebieten entfernt.
Spekulationen über die angeblich sowjetische Herkunft der eingesetzten Drohnen gibt es sowohl aus Russland als auch von Militärexperten. Sollte es sich tatsächlich um den Typ Tupolew M-141 handeln, sei dies Technologie aus den 1970er Jahren, schreibt Analyst Rob Lee auf Twitter. Wenn Russland dies nicht erkennen und abwehren kann, "lässt das nichts Gutes für die Fähigkeit des Landes erahnen, einen massiven Marschflugkörperangriff zu verhindern."
Mit Material von ZDF, dpa, AFP.
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