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Riesige Corona-Welle in China

In China explodieren die Corona-Fallzahlen. Könnte das zu gefährlichen Mutationen führen? Bei ZDFheute live spricht ein Epidemiologe über die möglichen Folgen für Deutschland.

Videolänge:
30 min
Datum:
22.12.2022

Wie gefährlich die riesige Corona-Welle in China für uns werden könnte - Was passiert bei ZDFheute live?

Überfüllte Krankenhäuser, fehlende Medikamente, überlastete Krematorien - China kämpft mit der schwersten Corona-Welle seit Beginn der Pandemie. Nach der Abkehr von der strikten "Null-Covid-Politik" wächst die Sorge vor Millionen Infizierten in der Volksrepublik. Ein Krankenhaus in der Wirtschaftsmetropole Shanghai wies sein Personal an, sich auf einen "tragischen Kampf" mit Covid-19 vorzubereiten. Die Hälfte der 25 Millionen Einwohner der Stadt werde sich bis Jahresende infizieren, während sich das Virus weitgehend unkontrolliert verbreitet. Laut Schätzungen sind bereits jetzt rund 5,4 Millionen Einwohner infiziert.

Experten rechnen im nächsten Jahr mit mehr als einer Million Covid-Toten im Land, da die Impfquote in der gefährdeten älteren Bevölkerung relativ niedrig ist. Die Impfquote in China liegt Regierungsdaten zufolge zwar bei über 90 Prozent, doch nur knapp 60 Prozent der Erwachsenen haben eine Auffrischungsimpfung erhalten - bei Menschen über 80 Jahren sind es sogar nur gut 40 Prozent. Zudem wurde den Geimpften meist der Impfstoff der chinesischen Firma Sinovac verabreicht, der im Vergleich etwa zu dem des deutschen Unternehmens Biontech als weniger wirksam gilt. Ein Sprecher des US-Außenministeriums verwies auf die Gefahr, dass eine großflächige Covid-Ausbreitung in China zu weiteren gefährlichen Mutationen des Virus führen könnte. Das sei "eine Bedrohung für die Menschen überall". Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sprach auf Twitter von einer "sehr besorgniserregenden Lage in China". 

Werden sich in den kommenden Monaten wirklich Millionen Chinesen infizieren? Könnte diese riesige Corona-Welle zu gefährlichen Mutationen führen? Und was bedeutet die Ausbreitung für Deutschland und den Rest der Welt?
Darüber spricht ZDFheute live mit dem Epidemiologen Prof. Hajo Zeeb vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie. Aus Peking berichtet ZDF-Korrespondentin Miriam Steimer über ihre Eindrücke aus dem Land und den Corona-Kurswechsel von Chinas Präsident Xi Jinping

Neue Kriterien: Zweifel an Chinas Corona-Todeszahlen

Trotz der hohen Ansteckungszahlen und der Notsituation in vielen chinesischen Krankenhäusern vermeldete das Land am Mittwoch keinen einzigen neuen Todesfall in Verbindung mit dem Virus. Grund dafür könnten die neuen Kriterien sein, die bestimmen, wann jemand als Corona-Todesfall gezählt wird. Seit Dienstag gilt nur noch als Corona-Toter, wer durch Atemversagen gestorben ist. Damit weichen die neuen chinesischen Kriterien von der international geltenden Norm ab, die alle Todesfälle infolge einer Covid-19-Erkrankung zählt. Es sei schwer vorstellbar, dass Chinas Abweichen von dieser Norm "nicht politisch motiviert ist", sagte der Gesundheitsexperte Yanzhong Huang vom US-Council on Foreign Relations der Nachrichtenagentur AFP. Seit Beginn der Pandemie sollen in dem 1,4-Milliarden-Volk 5.241 Menschen durch das Coronavirus gestorben sein.

Quelle: AFP, Reuters, dpa

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