Andauernde Proteste in Großbritannien
Im Vereinigten Königreich reißt die Serie landesweiter antimuslimischer Ausschreitungen nicht ab und soll heute eine neue Eskalationsstufe erreichen. Die britische Polizei spricht von einem "Big Day" und erwartet über 100 rechtsextreme Ansammlungen und zahlreiche Gegenproteste in mehreren Städten. 6.000 Beamte sollen bereitstehen.
In England und Nordirland gibt es seit Tagen Angriffe auf Sicherheitskräfte, Asylbewerber-Unterkünfte und Moscheen. Dutzende Polizistinnen und Polizisten wurden verletzt und Gebäude beschädigt. Auch Gegendemonstrationen seien teilweise in gewaltsamen Widerstand umgeschlagen. Für Mittwoch riefen rechtsextreme Gruppen erneut zum großangelegten Protest auf.
Premierminister Keir Starmer drohte den Randalierern lange Haftstrafen an.
Landesweit wurden bisher mehr als 400 Menschen festgenommen, drei Männer wurden bereits zu Haftstrafen von bis zu drei Jahren verurteilt.
Weitere Entwicklung
Wie entwickelt sich die Situation im Vereinigten Königreich? Erreichen die Ausschreitungen eine neue Eskalationsstufe? Wie kann die Gewaltspirale gestoppt werden? Darüber spricht Marc Burgemeister bei ZDFheute live mit Politikwissenschaftler Anthony Glees. ZDF-Korrespondentin Hilke Petersen berichtet aus London.
Beginn der Ausschreitungen
Auslöser der Proteste war eine Messerattacke im nordenglischen Southport. Am 29.07.2024 wurden dort drei Mädchen zwischen sechs und neun Jahren getötet. Acht weitere Kinder und zwei Erwachsene wurden zum Teil schwer verletzt. Der 17-jährige Tatverdächtige aus Cardiff ist festgenommen worden.
Nur wenige Stunden nach dem Messerangriff wurden in den sozialen Medien Falschinformationen verbreitet. Im Netz wurde behauptet, der Verdächtige sei asylsuchend und muslimisch. Daraufhin kam es in Southport vor einer Moschee zu gewaltsamen Ausschreitungen. In den folgenden Tagen kam es zu Krawallen und rechtsextremer Gewalt in mehreren Städten des Vereinigten Königreichs.
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