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Polizei zu Amoklauf bei Zeugen Jehovas

Nach dem Amoklauf während einer Veranstaltung der Zeugen Jehovas, geben Innensenator und Polizei Ermittlungsergebnisse bekannt. Pressekonferenz und Einordnungen bei ZDFheute live.

Videolänge:
69 min
Datum:
10.03.2023

Ermittler zu Amoklauf bei Zeugen Jehovas in Hamburg Was passiert bei ZDFheute live?

Es sind schreckliche Szenen, die sich gestern Abend in Hamburg abspielen. Im Stadtteil Alsterdorf fallen in einem Gebäude der Zeugen Jehovas mehrere Schüsse, viele sterben. Nach Angaben der Polizei sterben acht Menschen, unter ihnen "offenbar auch der mutmaßliche Täter". Viele weitere wurden verletzt. Nach Informationen aus Sicherheitskreisen stuft die Polizei die Tat als Amoklauf ein.

Bundeskanzler Olaf Scholz schreibt in einem Tweet von einer "brutalen Gewalttat". Er sei in Gedanken bei den Angehörigen der Opfer und bei den Sicherheitskräften, die einen schweren Einsatz hinter sich haben. Auch Bundespräsident Steinmeier hat "mit großem Entsetzen" auf die tödlichen Schüsse in Hamburg reagiert: "Meine Gedanken sind bei den Toten und ihren Familien. Ihnen gilt meine tiefe Anteilnahme an diesem Tag des Schmerzes."

ZDFheute live sendet die gemeinsame Pressekonferenz der Polizei, der Hamburger Innenbehörde und der Staatsanwaltschaft. Es sollen erste Details zur Tat und dem aktuellen Stand der Ermittlungen veröffentlicht werden. Sprechen werden voraussichtlich der Hamburger Innensenator Andy Grote, Polizeipräsident Ralf Martin Meyer und der Leiter der Schutzpolizei Matthias Tresp.

Das sind die Zeugen Jehovas

Tatort des mutmaßlichen Amoklaufs gestern am späten Abend: der "Königreichssaal" der Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas. An diesem Ort finden wöchentlich Veranstaltungen der Gemeinschaft statt. Die Zeugen Jehovas definieren sich als eine christliche Gemeinschaft, in der die Bibel allerdings in Teilen anders ausgelegt wird als im herkömmlichen Christentum. Die Gruppe glaubt an Jehova als "allmächtigen Gott und Schöpfer" und ist davon überzeugt, als ausgewählte Gemeinde in einer neuen Welt gerettet zu werden. Ihre Ansichten werden in den Publikationen "Der Wachtturm" und "Erwachet!" veröffentlicht.

Die Zeugen Jehovas traten erstmals 1870 in den USA als "Bibelforscher" auf und sind seit Ende des 19. Jahrhunderts auch in Deutschland aktiv. Weltweit zählen sie rund acht Millionen Mitglieder, hierzulande nach eigenen Angaben aktuell rund 176.000. In Deutschland sind damit europaweit die meisten Anhänger. Die "Weltzentrale" befindet sich in New York. Sie sind umstritten und gelten als Sekte. Von großen christlichen Kirchen werden sie kritisch gesehen. Feste wie Weihnachten oder Geburtstage werden von Zeugen Jehovas als heidnisch betrachtet und deshalb abgelehnt.

Mit Material von ZDF und afp

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