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Chronik 1968
- 4. Januar (1/22)
Die Komödie "Zur Sache, Schätzchen" über das Lebensgefühl vor der 68er-Bewegung kommt in die Kinos.
- 5. Januar (2/22)
Alexander Dubcek wird Generalsekretär der kommunistischen Partei der Tschechoslowakei. Er propagiert einen "Sozialismus mit menschlichem Antlitz" und wird zur Symbolfigur des Prager Frühlings. Politische und wirtschaftliche Reformen werden eingeleitet.
- 30. Januar (3/22)
Tet-Offensive: Vietkong-Rebellen und nordvietnamesische Truppen greifen zu Beginn des buddhistischen Neujahrsfestes (Tet) Ziele in Südvietnam und die dort stationierten US-Einheiten an. Der Polizeipräsident von Saigon erschießt am 1. Februar vor laufender Kamera einen gefangenen Vietcong - ein Bild, das um die Welt geht.
- 17. Februar (4/22)
Der Sozialistische Deutsche Studentenbund (SDS) organisiert in West-Berlin eine "Internationale Vietnam-Konferenz". Einen Tag später, am 18. Februar, demonstrieren 12.000 Studenten gegen die US-Politik (hier im Bild). Bald darauf protestieren Zehntausende gegen die Kundgebung des SDS.
- 8. März (5/22)
Märzunruhen in Polen: Schon Ende Januar protestieren Studenten unter anderem gegen die Absetzung eines Theaterstücks. Am 8. März werden die Proteste brutal niedergeschlagen, es folgt eine antisemitische Hetzkampagne des kommunistischen Regimes, etwa 15.000 Juden fliehen aus Polen.
- 16. März (6/22)
US-Soldaten töten in Südvietnam beim Massaker von My Lai mehr als 500 Zivilisten (hier im Bild eine Aufnahme aus My Lai vom 08.01.1970).
- 31. März (7/22)
US-Präsident Lyndon B. Johnson will nicht wieder für die Präsidentschaft kandidieren. Er stellt die Bombenangriffe auf Nordvietnam ein und öffnet den Weg für Verhandlungen.
- 2. April (8/22)
Brandanschläge auf zwei Kaufhäuser in Frankfurt am Main aus Protest gegen den Vietnamkrieg. Zu den Tätern gehören unter anderem die späteren RAF-Mitglieder Gudrun Ensslin (r.) und Andreas Baader (2. v. r.). Das Bild zeigt die Angeklagten am 31. Oktober 1968 im Prozess zu den Anschlägen.
- 4. April (9/22)
Der Bürgerrechtler Martin Luther King (r.) wird in Memphis (Tennessee) erschossen. Nach dem Attentat verschärfen sich die Rassenunruhen in den USA.
- 11. April (10/22)
Rudi Dutschke, führender Kopf der Außerparlamentarischen Opposition (APO), wird in Berlin bei einem Attentat lebensgefährlich verletzt. Im Bild ist dessen Fahrrad am Tatort zu sehen. Es folgen schwere Krawalle. Der Axel-Springer-Verlag wird Ziel von Blockaden und Brandanschlägen.
- 29. April (11/22)
Das Musical "Hair" feiert am Broadway Premiere. Am 24. Oktober findet in München die Erstaufführung der deutschsprachigen Fassung statt.
- 3. Mai (12/22)
Studenten besetzen die Pariser Universität Sorbonne. Die Polizei räumt mit Gewalt. Es folgen Demos und Straßenschlachten. Die Gewerkschaften rufen für den 13. Mai zum Generalstreik auf, Arbeiter besetzen Betriebe.
- 30. Mai (13/22)
Der Bundestag verabschiedet die umstrittenen Notstandsgesetze. Zuvor gabe es viele Demonstrationen. Zehntausende protestierten im Mai 1968 gegen die Änderung des Grundgesetzes.
- 5. Juni (14/22)
US-Senator Robert Kennedy (r.), Bruder von John F. Kennedy und Kandidat der Demokraten für die Präsidentenwahl, wird in Los Angeles angeschossen und stirbt am Tag darauf.
- 25. Juli (15/22)
Papst Paul VI. erlässt die Enzyklika "Humanae Vitae". Für Katholiken bedeutet sie ein Verbot der Antibabypille und anderer künstlicher Verhütungsmittel.
- 20. August (16/22)
Der Prager Frühling wird gewaltsam beendet. Truppen des Warschauer Pakts beginnen mit der Besetzung der Tschechoslowakei.
- 28. September (17/22)
Der Beatles-Song "Hey Jude" erreicht die Spitze der US-Charts und wird zum größten Hit des Jahres.
- 2. Oktober (18/22)
Massaker von Tlatelolco: Auch in Mexiko gehen Studenten für mehr Demokratie auf die Straße - doch die Bewegung endet blutig am 2. Oktober. Die Polizei schießt auf die Demonstranten, schätzungsweise 300 Menschen sterben.
- 16. Oktober (19/22)
Bei den Olympischen Spielen in Mexiko halten die Sprinter Tommie Smith und John Carlos auf dem Siegerpodest ihre in schwarze Handschuhe gehüllten Fäuste hoch - das Symbol der "Black Power"-Bewegung. Beide werden vom Wettkampf ausgeschlossen.
- 5. November (20/22)
Der Republikaner Richard Nixon wird zum 37. Präsidenten der USA gewählt.
- 7. November (21/22)
Die Journalistin und "Nazi-Jägerin" Beate Klarsfeld ohrfeigt Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger (CDU), den sie schon früher als "Nazi und Mörder" bezeichnet hatte.
- 24. Dezember (22/22)
"Apollo 8" umkreist den Mond. Die drei Astronauten an Bord sind die ersten Menschen, die den Himmelskörper umfliegen.