Eintracht Frankfurt ist bei der Suche nach einem Nachfolger für Niko Kovac fündig geworden. Der Österreicher Adi Hütter übernimmt bei den Hessen. Der Coach des Schweizer Meisters Young Boys Bern wechselt zur neuen Saison an den Main. Der 48 Jahre alte Hütter hatte die Young Boys Bern in seiner dritten Saison zum ersten Meistertitel in der Schweiz seit 32 Jahren geführt. Am 27. Mai kann Hütter mit einem Sieg im Pokalfinale gegen den FC Zürich sogar das Double holen.
Als Schweizer Meister nach Frankfurt
"Adi ist ein echter Fußballfachmann, der diesen Sport durch und durch lebt. Seine Vita ist beeindruckend, denn er hat nachhaltig bei mehreren Klubs bewiesen, dass er mit harter Arbeit auch aus geringen Möglichkeiten das Optimum herausholen kann. Er passt daher perfekt zu unserem Klub", sagte Eintracht-Sportvorstand Fredi Bobic: "Adi war immer unser Wunschkandidat, und unsere konstruktiven Gespräche sind letztendlich zu einem guten Ergebnis gekommen. Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit."
Hütter selbst erklärte: "Mit dem Wechsel zu Eintracht Frankfurt geht für mich ein Traum in Erfüllung. Als Spieler blieb mir die Bundesliga verwehrt, obwohl ich einmal ein Angebot hatte. Als Trainer hatte ich bereits das eine oder andere Angebot aus der Bundesliga ausgeschlagen. Aber nun freue ich mich umso mehr darauf, in der Liga des Weltmeisters tätig sein zu können." Als Aktiver feierte Hütter seine größten Erfolge mit Austria Wien. Insgesamt trug er 14 Mal das Nationaltrikot seines Landes. Seit seinem Karriereende 2007 arbeitet er als Trainer, unter anderem als Nachfolger von Roger Schmidt ein Jahr bei Red Bull Salzburg.
Hütter war 2015 mit RB Salzburg der Titelgewinn in seinem Heimatland gelungen, wegen Diskrepanzen mit den neuen Sportdirektoren musste er dennoch gehen. Wenige Monate später unterschrieb er in Bern. "Ich habe bei den Young Boys drei wunderbare Jahre erlebt und mich extrem wohl gefühlt. Ich werde diese Zeit immer in bester Erinnerung behalten, insbesondere natürlich den Gewinn des Meistertitels und die einzigartigen Emotionen und Feierlichkeiten", sagte Hütter, der 2013 den damaligen Zweitligisten SV Grödig zum Aufstieg und anschließend sogar in die Europa-League-Qualifikation geführt hatte.
Hasenhüttl verlässt Leipzig
Ralph Hasenhüttl und RB Leipzig gehen derweil getrennte Wege. Dies teilte der Verein am Mittwoch mit. "Ich wäre sehr gerne gemeinsam mit Ralph Hasenhüttl als Cheftrainer in die nächste Saison gegangen" sagte Sportdirektor Ralf Rangnick in einer Mitteilung des Bundesligisten. Dies entsprach jedoch nicht dem Wunsch des Trainers, so die Roten Bullen weiter. "Aus diesem Grund habe ich die Vereinsführung gebeten, die Zusammenarbeit vorzeitig zu beenden", wird Hasenhüttl zitiert.
Die Anzeichen für eine Trennung hatten sich verdichtet, nachdem am Dienstag die Klubbosse um Rangnick und Geschäftsführer Oliver Mintzlaff dem Trainer die erhoffte Verlängerung seines bis Ende Juni 2019 laufenden Vertrages verwehrt hatten.
RB wollte nicht verlängern
"Wir sind dankbar für die bis heute offenen und glaubwürdigen Gespräche. Wir sind dennoch davon überzeugt, dass eine Verlängerung zum jetzigen Zeitpunkt für unseren Verein nicht der richtige Schritt gewesen wäre", sagte Mintzlaff am Mittwoch.
Hasenhüttl war im Sommer 2016 vom FC Ingolstadt nach Leipzig gewechselt und hatte den damaligen Aufsteiger als Vizemeister in die Champions League geführt. Nach einer ordentlichen Gruppenphase in der Königsklasse schied RB in der Europa League als letzter deutscher Starter erst im Viertelfinale aus. In der abgelaufenen Spielzeit qualifizierte sich RB unter Hasenhüttl trotz Doppelbelastung für die Europa League.
Titz soll den Neuaufbau leiten
Und der HSV? Der Absteiger stattete Christian Titz erwartungsgemäß mit einem neuen Vertrag aus. Der 47-Jährige unterzeichnete einen Kontrakt bis 2020 und soll die Hanseaten ohne Umwege direkt zurück in Liga eins führen. "Wir alle sind überzeugt, dass Christian Titz mit seinem Team weiterhin die richtigen Impulse für den HSV setzen wird", sagte Vorstand Frank Wettstein. Titz bedankte sich ausdrücklich für das Vertrauen. "Wir alle wissen, dass uns jetzt nach dem Abstieg große Herausforderungen in der 2. Bundesliga erwarten. Diesen Aufgaben gilt ab sofort unser ganzer Fokus", sagte der 47-Jährige.
Keine Neuigkeiten beim BVB
Nichts Neues gab es dagegen aus Dortmund, wo Lucien Favre weiter als heißester Kandidat auf die Nachfolge von Peter Stöger gilt. Der Schweizer wollte sich gegenüber der "Sport Bild" jedoch nicht zu seiner Zukunft äußern. "Das sind nur Gerüchte und Spekulationen. Ich kümmere mich nur um mein Team hier", sagte Favre, der am Samstag mit Nizza sein letztes Saisonspiel bestreitet.